Planetarischer Nebel Hubble 5
Geschichte
Dieser planetarische Nebel wurde 1921 vom berühmten Astronomen Edwin Hubble auf Fotoplatten entdeckt, die mit einem 10-Zoll-Cooke-Astrographie-Objektiv mit 45-Zoll-Fokus und aufgesetzten Objektivprismen aufgenommen und durch Beobachtungen mit den großen Reflektoren des Mount-Wilson-Observatoriums überprüft worden waren. [416]
Physikalische Eigenschaften
Hubble 5 ist ein bipolarer planetarischer Nebel. Durch die von schnellen Winden erzeugte Wärme dehnt sich jeder der Lappen aus. Ein dichter Kern ist von großen fadenförmigen Schleifen umgeben, die einer Rosette ähneln. Diese fadenförmigen Schleifen scheinen aus durchlöcherten Bereichen des Kerns in zufälligen Richtungen hervorzugehen. Auch südlich des Kerns befindet sich eine gut definierte fadenförmige Schleife. Der Nebel stammt von einem relativ massereichen Vorläuferstern mit einer Masse, die mehr als viermal so groß ist wie die unserer Sonne. [621] Der Nebel ist ähnlich aufgebaut wie NGC 2440. Scheinbare Helligkeiten: B 10.5; V 10.78. Entfernung ca. 1.7 kpc. [145]
Bezeichnungen | PN G359.3-00.9: Hb 5, PK 359-00.1, ARO 389, Bl E, ESO 455-42, He 2- 286, VV 116, VV' 252, Wray 16- 310 |
Rektaszension (J2000.0) | 17h 47m 57s |
Deklination (J2000.0) | -29° 59' 53" |
Abmessungen | 15." (optisch), > 13." (radio) |
Entfernung | 2.0 kpc |
Radialgeschwindigkeit | -28.0 ± 5.0 km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 264, CD -29 13998, HD 316340 |
Z-Stern Magnitude | B: 18.6 |
Entdecker | HUBBLE 1921 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel Hubble 5 befindet sich in den Sternbildern Sagittarius bei einer Deklination von -30°. Beginne beim offenen Sternhaufen NGC 6451, hüpfe dann nach Westen zu den beiden Sternen mit dem kleinen Dreieck und von dort aus nach Norden zur V-förmigen Sternformation. Die beste Beobachtungszeit ist von Mai bis September. Warte wenn er den Meridian überquert und am höchsten über dem Südhorizont steht.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Noch in der astronomischen Dämmerung stand Hubble 5 bereits tief über der Gebirgskette des Gantrisch. Im 21 mm Tele Vue Ethos (85x) konnte die Position des PN eindeutig anhand der Umgebungssterne bestimmt werden und zeigte sich bereits ohne Filter als ein längliches Fusselchen. Leider war schon wenige Minuten später der PN verloren gegangen und konnte nicht mehr wiedergefunden werden, vermutlich aufgrund der Horizontnähe. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Gurnigel, 19. 8. 2023, Bernd Nies
500 mm Öffnung: Nach langem Suchen und mit neuer Auffindkarte endlich wiedergefunden. Im 27 mm Panoptic Okular (87x) ist der PN bei indirektem Sehen als länglicher, diffuser Fleck erkennbar. Bei höherer Vergrößerung (7 mm Nagler, 336x) lässt sich sogar ein Arm erkennen, allerdings nur wenn man knapp daran vorbei schaut. — 20" f/4.7 Ursus Dobson, Astrofarm Tivoli, Namibia, 11. 9. 2023, Bernd Nies