Insektennebel (NGC 2440)
Objektbeschreibung
NGC 2440 ist ein sehr komplexer Planetarischer Nebel (PN) in etwa 1600 Lichtjahren Entfernung. Es ist ein innerer, heller Bereich mit zwei Kondensationen erkennbar, der in eine schwächere, viel grössere Nebelstruktur (Halo) eingebettet ist. Da sich der innere Teil des PN vom äusseren sehr stark unterscheidet, nimmt man an, dass die beiden Bereiche auf verschiedene Weise in verschiedenen Zeiträumen entstanden sind. Die komplexen Strukturen können heute bereits erstaunlich gut mit Modellen erklärt werden. Im Klassifikationsschema von Vorontsov-Velyaminov wird NGC 2440 als PN mit unregelmässiger Form und Helligkeitsverteilung (V+III) festgehalten.
Der Zentralstern des Objekts ist einer der heissesten Sterne überhaupt. Beobachtungen mit diversen Grossteleskopen (HST, Kitt Peak, AAT) und dem Ultraviolett-Satelliten IUE ergaben eine Oberflächentemperatur von 125'000 Kelvin! Es handelt sich dabei um einen einen weissen Zwerg mit knapp einer Sonnenmasse. Trotz seiner 250-fachen Sonnenleuchtkraft erscheint er uns nur als 17.7 mag schwacher Punkt. Die Untersuchbarkeit des Sterns wird zudem durch den hellen umgebenden Nebel erschwert, so dass zu seiner Beobachtung nur die grössten Teleskope auf der Erde sowie das Hubble-Weltraumteleskop infrage kommen (siehe Abb. 2).
Bezeichnungen | PN G234.8+02.4: NGC 2440, PK 234+02.1, ARO 47, ESO 560-09, Sa 2- 14, VV 45, VV' 71 |
Rektaszension (J2000.0) | 07h 41m 55s |
Deklination (J2000.0) | -18° 12' 33" |
Abmessungen | 16." (optisch), 18." (radio) |
Entfernung | 0.7 kpc |
Radialgeschwindigkeit | +63.0 ± 3.0 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 22.5 (O-III) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 88, BD -17 2105, CSI -17 02105, GCRV 5132, HD 62166 |
Z-Stern Magnitude | V: 17.65 |
Entdecker | HERSCHEL 1790 |
Wie findet man das Insekt?
Der planetarische Nebel NGC 2440 befindet sich im Sternbild Puppis, dem Achterdeck der Argo Navis. Um ihn zu finden, stellt man den offenen Sternhaufen M 46 ein und schwenkt das Teleskop knapp 3.5 Grad nach Süden! Tip: Der PN-Fan wird es natürlich nicht versäumen bei M 46 die beiden Ringlein NGC 2438 und M1-18 zu beachten. Die beste Beobachtungszeit ist aufgrund der südlichen Lage nur um den Januar herum.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: Wie bei den meisten PNs lohnt sich der Einsatz einer hoher Vergrösserung. Der innere Bereich hat die Umrisse eines Gummibärchens. Am nördlichen und südlichen Rand stellt lässt sich ein leichter Helligkeitsanstieg feststellen. An der einen Seite fällt eine Art stellare Aufhellung auf. Das Bärchen ist von einem ausgedehnten, diffusen Halo umgeben. Der gleichmässig helle Halo hat die Form einer Ellipse, deren grosse Achse zur Ost-West-Linie leicht geneigt ist.
Im ganzen Gesichtsfeld ist war bei etwa 340-facher Vergrösserung kein Stern sichtbar. Der schwache Zentralstern liegt wie oben beschrieben jenseits der Möglichkeiten eines Amateurfernrohrs.