Sternhaufen M 46 mit planetarischem Nebel NGC 2438
Offener Sternhaufen M 46
Messier 46 ist ein reicher offener Sternhaufen an einer wunderschönen Lage im Milchstraßenband auf dem Achterdeck des Schiffes Argo Navis. Charles Messer entdeckte 1771 diesen Sternhaufen. Er konnte den Haufen aber nur teilweise auflösen und glaubte, die Sterngruppe enthielte ein wenig Nebel. Ein Indiz dafür, dass die optische Leistung seiner Fernrohre vom heutigen Standpunkt aus nicht gerade überragend war.
Mindestens 150 Sterne (Burnham) zwischen 10. und 13. Größenklasse sind als Gruppenmitglieder erkannt worden, vermutlich sind es aber gegen die 500. Die hellsten Sterne in dem Haufen sind blaue Riesen nahe der Spektralklasse A0, jeder mit etwa der 100-fachen Sonnenleuchtkraft. Die Entfernungsangaben des Haufens variieren von 3200 bis 6000 Lichtjahren. Die gesamte integrierte Helligkeit des Haufens beträgt etwa 6.6 mag und die scheinbare Ausdehnung 25' bis 30'.
Bezeichnung | NGC 2437 |
Typ | OCL (III2m) |
Rektaszension (J2000.0) | 07h 41m 46.8s |
Deklination (J2000.0) | -14° 48' 36" |
Durchmesser | 20 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.1 mag |
Metrische Entfernung | 1.375 kpc |
Dreyer Beschreibung | !, Cl, vB, vRi, vL, inv planetary |
Identifikation, Anmerkungen | h 463; GC 1564; M 46; OCL 601 |
Planetarischer Nebel NGC 2438
Ein besonderes Juwel im offenen Sternhaufen M 46 bildet der planetarische Nebel NGC 2438, der dem Beobachter innerhalb des Haufens, etwa 7' vom Zentrum entfernt erscheint. Der PN wurde erstmals von Sir Wilhelm Herschel verzeichnet.
Eine Zugehörigkeit des PN's zum Sternhaufen wird ausgeschlossen, da die beiden unterschiedliche Radialgeschwindigkeiten besitzen. Die Distanz des PN's wird mit 3300 Lichtjahren angegeben, was einen wahren Durchmesser von 70'000 AU oder etwas mehr als ein Lichtjahr ergibt. Es scheint, als ob der PN vor dem eigentlichen Haufen liegt, doch die Distanz beider Objekte ist nicht genau genug bekannt, um dies definitiv sagen zu können. Der Zentralstern erscheint visuell etwa 17.5 mag hell, ist aber wegen seiner starken Strahlung im blauen und UV-Bereich relativ einfach zu fotografieren. Die berechnete Oberflächentemperatur beträgt etwa 75'000 Kelvin.
Bezeichnungen | PN G231.8+04.1: NGC 2438, PK 231+04.2, ARO 46, Sa 2- 13, VV 43, VV' 69 |
Rektaszension (J2000.0) | 07h 41m 50s |
Deklination (J2000.0) | -14° 44' 08" |
Abmessungen | 64." (optisch), 80." (radio) |
Entfernung | 2.0 kpc |
Radialgeschwindigkeit | +74.0 ± 4.0 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 22.4 (O-III) 20.0 (N-II) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 87 |
Z-Stern Magnitude | B: 17.7 |
Entdecker | HERSCHEL 1827 |
Planetarischer Nebel Minkovski 1-18
Noch weiter nördlich von M 46 liegt der schwache planetarische Nebel Minkovski 1-18 (M 1-18, PK 231+4.1). Dieser wurde 1946 von dem deutsch-amerikanischen Astronomen Rudolph Minkowski entdeckt. Er identifizierte Objekte mit wenig oder keinem kontinuierlichen H-α-Spektrum auf Objektivprismen-Aufnahmen, die von W. C. Miller mit dem 10-Zoll Teleskop am Mount Wilson aufgenommen wurden. Eine genauere Untersuchung seines Erscheinungsbildes auf Direktaufnahmen, die am Newton-Fokus des 60-Zoll oder 100-Zoll Teleskops am Mount Wilson gemacht wurden, offenbarte seine Natur als planetarischer Nebel. [397] Der PN ist mit einer integrierten Helligkeit von 15.0 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 32" wesentlich unauffälliger als NGC 2438. Die Entfernung beträgt 4433 pc (14'460 Lichtjahre) und er entfernt sich mit 18 km/s. [145]
Bezeichnungen | PN G231.4+04.3: M 1-18, PK 231+04.1, Sa 2- 15, VV 44, VV' 70 |
Rektaszension (J2000.0) | 07h 42m 03s |
Deklination (J2000.0) | -14° 21' 12" |
Abmessungen | 30." (optisch) |
Radialgeschwindigkeit | +18.0 ± 25.0 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 13. (O-III) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 89 |
Z-Stern Magnitude | B: 20.9 |
Entdecker | MINKOWSKI 1946 |
Wie findet man den Sternhaufen mit den PNs?
Östlich vom Kopf des Großen Hundes (Canis Maior) etwa auf gleicher Höhe wie γ CMa und etwa fünf Grad südlich von α Monocerotis liegt der helle offene Sternhaufen M 47, welcher in klaren Nächten schon gut von bloßem Auge sichtbar ist. Etwa ein Grad in östlicher Richtung von diesem liegt M 46, der sich durch wesentlich mehr, aber feinere Sterne von M 47 unterscheidet. Am nördlichen Rand von M 46 liegt der planetarische Nebel NGC 2438. Zur genauen Identifizierung von M1-18 bediene man sich des Ausschnitts des STScI Digitized Sky Surveys.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: Obwohl der planetarische Nebel NGC 2438 ziemlich schwach ist, fällt er im Okular sofort auf. Das Objekt bleibt allerdings mehr oder weniger strukturlos. Im Zentrum ist ganz schwach eine Verdünnung des Gases sichtbar. Der Zentralstern ist mit 17.5 mag visuell nicht erkennbar. Die Verwendung des OIII-Filters brachte keine nennenswerte Verbesserung. Der Nebel hebt sich zwar stärker von der Umgebung ab, aber Strukturen treten kaum zu Tage. Die Kontraste in der oberen Zeichnung sind verglichen mit dem Anblick im Teleskop überhöht. Umgebungssterne sind oben aus Zeitgründen und der schieren Anzahl wegen keine eingezeichnet. — 1995, Bruno Bleiker
200 mm Öffnung: Als erstes fällt die runde, leicht ovale Form dieses kleinen Ringnebels auf. Der breite Ring ist gleichmäßig hell und ohne Nebel-Filter gut erkennbar. Innerhalb des Rings ist der Nebel etwas schwächer. Der visuelle Eindruck wird im System von Vorontsov-Velyaminov als PN mit Ringstruktur und gleichmäßigem Scheibchen (IV+II) zutreffend festgehalten. Etwa im Zentrum des Nebels erkennt man mit direktem Sehen eine stellare Aufhellung, die man als Zentralstern annehmen könnte. Die Helligkeit des Objekts war eindeutig schwächer als der nahe Stern im Süd-Süd-Osten. Der Zentralstern von NGC 2438 hat aber eine Helligkeit von 17.5 mag, was jenseits der visuellen Möglichkeiten eines 8-Zoll-Teleskops liegt. Es handelt sich hierbei um einen der unzähligen Sterne des offenen Sternhaufens M46. — 1997, Philipp Reza Heck
320 mm Öffnung: Der Planetarische Nebel NGC 2438 ist mit und ohne O-III Filter gut zu erkennen. Ohne Filter ist der Anblick des wunderschönen Ringleins unter all den funkelnden Sternen des offenen Sternhaufens viel imposanter. Mit dem O-III Filter werden die Sterne zu stark abgeschwächt. — 5. 2. 2022, Ibergeregg, Stefans 320 mm f/5 Dobsonian, Bernd Nies