Oktopus-Nebel (Sh 2-294)
Geschichte
Dieser Nebel wurde 1950 vom deutschen Astronomen Wolfgang Strohmeier während einer fotografischen Untersuchung der Wintermilchstraße entdeckt. Er verwendete ein Schneider Xenone 1:2-Objektiv mit 125 mm Brennweite. Von 42 Nebeln wurde dieser als Nummer 8 (Strohmeier 8) mit einer Größe von 4x6 Bogenminuten aufgeführt und liegt nördlich von 9.7 m Stern BD -9°1948. [40]
Im Jahr 1955 veröffentlichten die russischen Astronomen Grigory Abramovich Shajn und Vera Fedorovna Gaze at the Simeis Observatory auf der Halbinsel Krim ihren Gaze-Shajn-Katalog der Emissionsnebel. Dieser Nebel wurde dort als Gaze-Shajn 115 aufgeführt. [402]
Im Jahr 1959 veröffentlichte der amerikanische Astronom Stewart Sharpless seinen Katalog von 313 H-II-Regionen, die auf den 48-Zoll Schmidt-Teleskop Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Survey» entdeckt wurden. Der Nebel ist dort unter der Nummer 294 (S 294, Sh 2-294, Sharpless 2-294) mit der Beschreibung aufgeführt: Heller Nebel von unregelmäßiger Form und amorpher Struktur mit einem Durchmesser von 7 Bogenminuten. [310]
Da der Nebel etwas wie ein kopfüber stehender Oktopus mit eingerollten Armen aussieht, erhielt er den Spitznamen «Oktopus-Nebul».
Physikalische Eigenschaften
Sh 2-294 ist eine H II-Region, die von einem einzelnen B0V-Stern ionisiert wird. Sie verfügt über mehrere Infrarot-Überschussquellen, eine Photodissoziationsregion und auch eine Gruppe geröteter Sterne an ihrem Rand. Es wurden 36 junge Sternobjekte mit einem geschätzten Alter von ∼4,5 × 106 Jahren identifiziert. Die Entfernung zu Sh 2-294 ist ungewiss und variiert zwischen 3.2 kpc und 4.8 kpc [41]
Auffindkarte
Der Nebel Sh 2-294 befindet sich im Sternbild Monoceros, etwa 1° nordöstlich des offenen Sternhaufens NGC 2353. Die beste Beobachtungszeit ist von Oktober bis März.