Sternbild Canis Maior (Großer Hund)
Eigenschaften
Canis Maior ist ein typisches Wintersternbild und befindet sich südöstlich von Orion. Das Sternbild ist sehr auffällig, enthält es doch den hellsten Fixstern am Firmament, Sirius. Verlängert man den Gürtel des Orion nach Südosten, so stößt man direkt auf ihn.
Der Stern Sirius bildet zusammen mit Procyon, Castor und Pollux, Capella, Aldebaran und Rigel das Wintersechseck. Die Fläche von Canis Maior beträgt 380 Quadratgrad und es kulminiert um Mitternacht jeweils etwa am 1. Januar. [9, 15]
α CMa | Sirius, Canicula, Dog Star, Aschere |
β CMa | Murzim, Mirzam, Mirza |
γ CMa | Muliphen, Muliphein, Isis, Mirza |
δ CMa | Wezen, Alwazn, Wesen, Al Wazor |
ε CMa | Adara, Adhara |
ζ CMa | Furud, Phurud |
η CMa | Aludra |
IAU Name | Canis Maior |
IAU Genitiv | Canis Majoris |
IAU Kürzel | CMa |
Deutscher Name | Großer Hund |
Opposition | 2. Januar |
Saison (47° N) | November … Februar |
Rektaszension | 06h 11m 36s … 07h 27m 54s |
Deklination | -33° 15' 02" … -11° 01' 49" |
Fläche | 380 deg2 |
Nachbarn (N↻) | Mon, Lep, Col, Pup |
Deep-Sky Objektbeschreibungen
Kataloge
Mythologie und Geschichte
Canis Maior ist ein altes Sternbild, das einen der Hunde darstellt, die dem Himmelsjäger Orion auf den Fersen folgen. Der andere Hund ist Canis Minor. [7, 10, 20, 21, 25]
Eine andere, etwas fragwürdige Interpretation ist die vom Höllenhund Kerberos: Echidne und Typhon waren die Eltern des Kerberos. Echidnes Körper war zur Hälfte eine schöne Frau, die andere Hälfte war eine fleckige, widerliche Schlange; sie lebte in einer tiefen Höhle und aß nur süßes Menschenfleisch. Typhon war überhaupt das ärgste Ungeheuer, das man sich vorstellen kann; seine Beine waren sich windende Schlangen, seine Arme trugen Schlangenköpfe anstelle der Hände, ein grässliches Eselshaupt war sein Kopf und rauchende Lava brach aus seinem Mund, wenn er ihn öffnete. Echidne und Typhon zeugten mehrere Kinder, unter anderem den Kerberos, der einige körperliche Sonderheiten seiner Eltern erbte. Zumeist beschreibt man ihn als dreiköpfig und mehrere Stiche stellen ihn lebensnah dar. Aus seinem Rücken wuchsen Schlangenköpfe und sein stacheliger Schwanz, den er peitschend bewegen konnte, war eine gefährliche Waffe. Dieser Kerberos lebte in der Unterwelt und seine Aufgabe war es, jeden zu verschlingen, der aus der Unterwelt zu entkommen suchte, und keinen lebendigen Sterblichen je die Unterwelt betreten zu lassen. Herakles aber gelang es - es war dies seine zwölfte Aufgabe, die ihm Eurysteus übertrug - den Kerberos mit diamantharten Ketten zu fesseln und aus der Unterwelt zu zerren. Wild bellte die Bestie, sobald sie ans Tageslicht gebracht wurde, und aus allen Mäulern spritzte ekelhafter Geifer auf Wiesen und Felder und eine giftige Pflanze - der blaue Eisenhut war es - wuchs aus jedem Tropfen des verseuchten Speichels. Die Welt war froh, als Herkules diese Bestie wieder zum Hades zurückbrachte. [20]
Das Sternbild wurde Canis, Canis Syrius (nach seinem Hauptstern Sirius) und Canis Australior (wegen seiner Lage südlich des Himmelsäquators) genannt, aber auch Kerberos und Ianitor Lethaeus (Türhüter der Unterwelt). Auch diesem Sternbild wurde versucht, ihm eine biblische Deutung zu geben, die sich aber nie durchgesetzt hat. Der Jagdhund des Orion oder der blutrünstige Kerberos wurde zum zahmen Hund des Tobias oder auch komplett zum Heiligen David umgedeutet. [20]