Sternbild Canis Minor (Kleiner Hund)
Eigenschaften
Canis Minor gibt als Sternbild nicht viel her. Es ist mit 183 Quadratgrad relativ klein und befindet sich östlich von Orion, etwa auf gleicher Höhe wie dessen linker Schulterstern Betelgeuse. Mit bloßem Auge sind in Canis Minor jedoch nur die beiden hellsten Sterne Procyon und Gomeisa markant. Der Stern Procyon bildet zusammen mit Castor (α Geminorum), Pollux (β Geminorum), Capella (α Aurigae), Aldebaran (α Tauri), Rigel (β Orionis) und Sirius (α Canis Majoris) das Wintersechseck. Das Zentrum des Sternbilds kulminiert um Mitternacht jeweils etwa am 5. August. [9, 15]
α CMi | Procyon, Elgomaisa, Algomeysa, Antecanis |
β CMi | Gomeisa, Algomeyla, Gomelza |
IAU Name | Canis Minor |
IAU Genitiv | Canis Minoris |
IAU Kürzel | CMi |
Deutscher Name | Kleiner Hund |
Opposition | 12. Januar |
Saison (47° N) | Oktober … April |
Rektaszension | 07h 06m 39s … 08h 11m 41s |
Deklination | +00° 22' 10" … +13° 13' 26" |
Fläche | 183 deg2 |
Nachbarn (N↻) | Gem, Mon, Hya, Cnc |
Deep-Sky Objektbeschreibungen
Kataloge
Mythologie und Geschichte
Die Griechen im antiken Griechenland hielten Canis Minor für den kleineren der beiden Hunde, welche dem Jäger Orion folgten. Einer anderen Legende nach sollten die beiden Hunde zu Diana, der Göttin der Jagd oder der Frau mit der legendären Schönheit, Helen von Troy, gehören. [78]
Eine andere Erzählung berichtet vom Hund der Erigone. Sie war die Tochter eines einfachen athenischen Bauern namens Ikarios (Bootes). Dionysos, der griechische Gott der Fruchtbarkeit, des Weines und des Rausches, hatte Ikarios das Keltern des Weines gelehrt. Ikarios hat eine Probe seiner Kunst einer Gruppe von Schafhirten angeboten, die den Wein unbeherrscht in großer Menge unverdünnt getrunken haben, bis sie sich verzaubert glaubten, weil sie manches doppelt sahen. In ihrem Rausch töteten sie Ikarios, weil sie meinten, er hätte sie vergiftet. Nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen hatten, begruben sie ihn unter einem Tannenbaum und verwischten alle Spuren sorgfältig, damit ihre Tat nicht bekannt würde. Ikarios' Tochter Erigone wusste nicht wo ihr Vater geblieben war, bis ihr Hund Maria sie an einem Zipfel ihres Gewandes zu jener Stelle zerrte, wo ihr Vater von den Mördern verscharrt worden war. Verzweifelt war Erigone und erhängte sich an dem Tannenbaum, der beim Grab ihres Vaters stand. Das Delphische Orakel klärte das Verbrechen auf und die schuldigen Hirten wurden bestraft. Der Hund Maria (Canis Minor) wurde an den Himmel versetzt, Ikarios wurde als Bootes (Ochsentreiber), der seinen Winzerwagen (Großer Wagen) führt und Erigone als Jungfrau (Virgo) verstirnt.
Die griechische Bezeichnung für dieses Sternbild wurde von den Römern transkibiert zu Procyon. Dieser Name meint, dass das Sternbild - zumindest in nördlichen Breitengraden - früher im Osten aufgeht als der Große Hund. Cicero hat ihn Antecanis genannt, es wurde das Sternbild auch Antecedens Canis, Antecursor, Praecanis, Procanis, Catellus (Hündchen), Icarium Astrum, Erigonius und Canis virgineus bezeichnet. Nach der Christianisierung des Himmels setzte das Hündchen Wolle an und blökte immer an Ostern als Osterlamm. [20]