Kugelsternhaufen NGC 6624
Geschichte
Dieser Kugelsternhaufen wurde am 24. Juni 1784 von Wilhelm Herschel mit seinem 18,7-Zoll-Reflektor entdeckt. Er konnte den Haufen nicht in Einzelsterne auflösen und katalogisierte ihn mit I 50 als hellen Nebel mit den Anmerkungen: «Erheblich groß, rund, in der Mitte sehr hell, milchig». [463] John Herschel identifizierte das Objekt 1832 als Kugelsternhaufen, konnte es aber mit seinem 20-Fuß-Teleskop mit 18,3-Zoll-Öffnung in Slough kaum auflösen. [466] Dies gelang ihm später im Jahre 1835 von Feldhausen am Kap der Guten Hoffnung aus und nannte ihn «ein schönes Objekt». [11]
Physikalische Eigenschaften
NGC 6624 ist ein Kugelsternhaufen, der sich im Bulge in der Nähe des galaktischen Zentrums befindet. Seine Entfernung von der Sonne beträgt 8.0 ± 0.1 kpc und vom galaktischen Zentrum 1.2 kpc. Der Haufen zeigt eine Spitze in der Sternverteilung der zentralen Regionen, die typisch für Systeme ist, die einen Kernkollaps durchlaufen haben.
Dieser Kugelsternhaufen beherbergt viele bekannte Pulsare, von denen einige Millisekunden-Pulsare sind, die ein kurzes charakteristisches Alter haben. Dies steht im Widerspruch zu dem üblichen Szenario der Pulsarentstehung. Kugelsternhaufen beherbergen in der Regel sehr alte Sterne und zeigen keine Anzeichen von Sternentstehung, so dass keine massereichen Sterne in der Nähe waren, um diese Pulsare zu bilden. Es wird vermutet, dass es sich bei diesen Pulsaren um alte Neutronensterne handelt, die auf andere Sterne in diesem dichten Haufen trafen und durch die Akkretion von Materie aus ihren neuen Begleitern in Bewegung gerieten. [606]
Bezeichnung | NGC 6624 |
Typ | GCL (VI) |
Rektaszension (J2000.0) | 18h 23m 40.5s |
Deklination (J2000.0) | -30° 21' 38" |
Durchmesser | 8.8 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 7.6 mag |
Metrische Entfernung | 7.900 kpc |
Dreyer Beschreibung | globular, vB, pL, R, rrr, st 16 |
Identifikation, Anmerkungen | WH I 50; h 3742; GC 4404; GCL 93; ESO 457-SC11 |
Auffindkarte
Der Kugelsternhaufen befindet sich «Teapot» des Sternbilds Sagittarius. Die beste Zeit für die Beobachtung ist von Mai bis September.