Psychedelischer Nebel (Simeis 188) + Minkowski 1-41

Simeis 188
Simeis 188: Psychedelischer Nebel. Sternentstehungsregion im Sternbild Schütze mit IC 1274, IC 4685, NGC 6559 und B 303; Takahashi TOA 150/1100 APO-Refraktor @ f/5.6 (TOA-645 Reducer); SBIG STL-11000M; Astro-Physics 1200GTO; 60x5 min -25 °C; Namibia, Tivoli Southern Sky Guest Farm, 1360 m ü. M.; © 30. 8. 2016 Manuel Jung

Geschichte

Der hellste Teil dieses Nebels wurde erstmals am 1. Juli 1826 von John Herschel mit seinem Spiegelteleskop mit 18,3 Zoll Öffnung und 20 Fuß Brennweite gesichtet. In seinem «Slough Catalogue» von 1833 führte er ihn als h 1996 auf und notierte: «Mehrere Sterne mit Nebelflecken: Den hellsten genommen.» [466] Am 27. Juni 1837 beobachtete er von Südafrika aus denselben Nebel als h 3733 und notierte: «Sehr schwach, groß, länglich, 5' lang, 3' breit, Stelle eines beteiligten Doppelsterns; 6 andere Sterne in der Nähe. Frage, ob beteiligt.» [11] In seinem «General Catalogue» von 1864 führte er den Nebel als GC 4384 auf und schrieb: «sehr schwach, sehr groß, wenig ausgedehnt, Doppelstern beteiligt». [467] 1888 nahm John L. E. Dreyer den Nebel dann als NGC 6559 in seinen bekannten «New General Catalogue» auf. [313]

Am 25. Juni 1892 fotografierte Edward Emerson Barnard diese Region und entdeckte zwei weitere Nebel, die 1895 von John L. E. Dreyer als IC 1274 und IC 1275 in seinen ersten «Index Catalogue» aufgenommen wurden. [314] Am 27. Juni 1895 machte Barnard erneut eine Fotografie und identifizierte zwei weitere Nebel: IC 4684 und IC 4685. Im Jahr 1905 fand er dann noch IC 4681. [315] Später identifizierte Barnard auch mehrere Dunkelnebel. [239, 609]

Im Jahr 1952 arbeiteten die russischen Astronomen Grigorij Abramowitsch Shajn und Vera Fedorowna Gaze am Simeiz-Observatorium auf der Krim. Sie waren wahrscheinlich die ersten, die erkannten, dass die NGC- und IC-Objekte alle in einem großen Komplex zusammenhängen: «Vor dem Hintergrund von S188 heben sich vier verschiedene Nebel ab: IC1274, IC1275, IC4685 und NGC6559.» Später wurde dieser Nebelkomplex als Simeis (oder Simeiz) 188 bezeichnet, um nicht mit dem Sharpless-Katalog verwechselt zu werden. [402]

Stewart Sharpless durchsuchte in den 1950er Jahren die Fotoplatten der «Palomar Observatory Sky Survey», die mit dem 48-Zoll-Schmidt-Teleskop aufgenommen worden waren, und identifizierte diese Objekte als einen großen Nebelkomplex, der mit dem nahen Messier 8 verbunden zu sein schien. Der Nebel wurde 1959 als Sh 2-29 (40' Durchmesser), Sh 2-31 (8' Durchmesser) und Sh 2-32 (8' Durchmesser) katalogisiert. [310]

Der kanadische Astronom Sidney van den Bergh durchsuchte 1966 die Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Survey» (POSS) und identifizierte den Reflexionsnebel vdB 115 um den Stern HD 165872. [255]

Physikalische Eigenschaften

Simeis 188 ist eine interstellare Wolke mit Emissions-, Reflexions- und Dunkelnebeln. Sie beherbergt eine Sternentstehungsregion. Der 10-mag-Stern HD 166056, der am hellsten Teil des Nebels beteiligt ist, befindet sich in 1476 Parsec Entfernung. Der 7.3 mag Stern 11 Sgr ist mit 1195 parsec näher an uns. [145]

Revised+Historic NGC/IC, Version 22/9, © Dr. Wolfgang Steinicke [277]
NameRADecTypbMagvMagB-VSBDimPAzD(z)MDDreyer BeschreibungIdentifikation, Anmerkungen
NGC 655918 09 57.6-24 06 35EN8 × 51.500vF, vL, lE, ** invLBN 29, ESO 521-*N40, Sh2-29
IC 127418 09 50.0-23 38 54EN+*6 × 53 st 8.5 to 9m in pL nebLBN 33, ESO 521-N*41, CED 154D, Sh2-31
IC 127518 10 07.0-23 45 42EN+*2 st 8 & 8.5 in pL neb
IC 468118 08 20.0-23 25 55*9.8S neb or neb *SAO 186340
IC 468418 09 08.6-23 26 09EN+*3 × 2S neb or neb *LBN 34, ESO 521-N*33
IC 468518 09 17.4-23 59 14OCL (IV3pn)15 × 101.200* 7.5 in L, dif nebOCL 22, ESO 521-*N37, a x b of nebula
Minkowski 1-41
Minkowski 1-41: Aufnahme mit dem OmegaCAM imager des ESO 2.6m VLT Survey Teleskops, © 2017 ESO [608]

Planetarischer Nebel Minkowski 1-41

Im Jahr 1946 entdeckte der deutsch-amerikanische Astronom Rudolph Minkowski den planetarischen Nebel M 1-41, als er auf den fotografischen Platten, die er mit dem 60- oder 100-Zoll-Teleskop auf dem Mount Wilson aufgenommen hatte, nach H-α-Emissionen suchte. [397]

Dieser ungewöhnlich geformte planetarische Nebel hat eine relativ helle, unregelmäßige Zentralregion und schwache, sehr ausgedehnte bipolare Lappen mit einer Ausrichtung von PA 9°. Die Lappen sind nur im Infraroten bei 8 µm sichtbar. Der Zentralstern hat eine Temperatur von 142'400 K. Der planetarische Nebel ist dem Hintergrundnebel überlagert und liegt in einer Entfernung von 848 Parsec. [145, 610]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
BezeichnungenPN G006.7-02.2: M 1-41, PK 6-02.1, He 2- 355, Ve 62, VV 152, VV' 355, Wray 17- 112
Rektaszension (J2000.0)18h 09m 30s
Deklination (J2000.0)-24° 12' 28"
Abmessungen 8.4" (optisch)
Radialgeschwindigkeit-4.7 km/s ± 2.6 km/s
Z-Stern BezeichnungenAG82 289
Z-Stern Spektraltyp(WN) ?
EntdeckerMINKOWSKI 1946

Auffindkarte

This nebula complex is located in constellation Sagittarius, circa 1.5° east to more well known Messier 8. It is best seen in the months of May to September.

Auffindkarte Psychedelischer Nebel (Simeis 188) + Minkowski 1-41
Psychedelischer Nebel (Simeis 188) + Minkowski 1-41 im Sternbild Sagittarius. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

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Quellenangaben