R CrA Nebel NGC 6729 + Kugelsternhaufen NGC 6723
Geschichte
Der Kugelsternhaufen NGC 6723 wurde am 2. Juni 1826 vom schottischen Astronomen James Dunlop mit dem selbstgebauten 9-Zoll Reflektor am Parramatta-Observatorium in der Nähe von Sydney, Australien, entdeckt. Basierend auf sechs Beobachtungen listete er ihn unter der Nummer 573 auf und schrieb dazu: «Ein wunderschöner, heller runder Nebel, etwa 3.5' Durchmesser, mäßig und allmählich zum Zentrum hin verdichtet. Dieses ist auflösbar. Die mäßige Verdichtung und die bläuliche Farbe der Sterne, aus denen er besteht, verleihen ihm ein sehr weiches und angenehmes Erscheinungsbild. Dieses ist eher schwierig aufzulösen, obwohl die Verdichtung nicht sehr groß ist.» [50]
Im Oktober 1860 beobachtete der deutsche Astronom Julius Schmidt dieses Gebiet mit dem 6.2-Zoll Plössl-Refraktor am Athener Observatorium und entdeckte die beiden hellen Reflexionsnebel NGC 6726 und NGC 6727 um die Sterne TY CrA und HD 176386. Am 15. Juni 1861 entdeckte er einen weiteren Nebel (NGC 6729) um den Stern TY CrA. [364]
Der um die beiden Sterne HD 176269/176270 liegende Nebel IC 4812 wurde am 4. August 1899 vom amerikanischen Astronomen DeLisle Stewart entdeckt. Er arbeitete an der Arequipa-Station der Harvard-Universität in Peru und verwendete den 24-Zoll-f/5.6 Bruce fotografischen Refraktor. [277, 364]
Physikalische Eigenschaften
Die Nebel gehören zur Corona Australis Molekülwolke, einer Region, in der Sterne entstehen. Der beteiligte Stern R CrA ist ein veränderlicher Herbig Ae/Be-Stern in einer Entfernung von 128 Parsec. [145] Der Kugelsternhaufen NGC 6723 ist viel weiter entfernt: 8.7 kpc. [251]
Name | RA | Dec | Typ | vMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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NGC 6723 | 18 59 33.2 | -36 37 52 | GCL (VII) | 6.8 | 13 | 8.700 | globular, vL, vlE, vgbM, rrr, st 14…16 | h 3770; GC 4450; GCL 106; ESO 396-SC10 |
NGC 6726 | 19 01 39.2 | -36 53 29 | RN | 9 × 7 | 0.140 | * 6·7 in F, pL, neb | GC 5935; ESO 396-N13; pair with N 6727 | |
NGC 6727 | 19 01 42.2 | -36 52 35 | RN | 80 | 0.140 | * 8 in F, pL neb | GC 5936; ESO 396-N14; pair with N 6726 | |
NGC 6729 | 19 01 55.3 | -36 57 28 | EN+RN | 25 × 20 | 1.300 | Var * (11…) with neb!! | GC 5937; ESO 396-N*15 | |
IC 4812 | 19 01 03.5 | -37 03 37 | RN+* | 10 × 7 | 0.130 | * 7 inv in eL neb | ESO 396-*N12; CED 165A |
Auffindkarte
Die Nebelkomplex mit NGC 6729 und der Kugelsternhaufen NGC 6723 befinden sich im Sternbild Corona Australis, südlich der Kanne im Sternbild Sagittarius. Am 5. Juli stehen sie in Opposition zur Sonne, doch mit einer Deklination von etwa -37° erreichen sie in der Schweiz nur etwa 5° über dem südlichen Horizont und werden größtenteils entweder von den Schweizer Alpen oder der Lichtverschmutzungskuppel von Mailand blockiert. Möglicherweise kann man sie an einem klaren, trockenen Nachthimmel vom Gipfel eines Berges aus sehen, während ganz Italien einen Stromausfall hat.