Kugelsternhaufen NGC 6522 & NGC 6528

Geschichte
Diese beiden Kugelsternhaufen wurden am 24. Juni 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt. Für I 49 (NGC 6522) notierte er: «Hell, ziemlich groß, in der Mitte heller, auflösbar.» Für II 200 (NGC 6528) notierte er: «Schwach, ziemlich klein, auflösbar, ungleichmäßig hell.» [463] John Herschel beobachtete diese Haufen am 3. August 1834 von Südafrika aus und listete sie als h 3720 (NGC 6522) und h 3723 (NGC 6528) auf. Er identifizierte sie als Kugelsternhaufen und bemerkte: «Sowohl dieser als auch I 49 befinden sich auf einem Hintergrund, der so erstaunlich reich und übersät mit Sternen der 17. Größenklasse ist, dass man kaum die Spitze einer Nadel zwischen den Sternen ansetzen kann, und dieser füllt mehr als das gesamte Gesichtsfeld oder viele Gesichtsfelder.» [11]
Edward. E. Barnard entdeckte auf Fotografien, die er gemacht hatte, mehrere unregelmäßige dunkle Wolken in der Nähe der Haufen NGC 6522 und NGC 6528. Nach seinem Tode in 1923 wurden diese Nebel als B 295 und B 298 im 1927 erschienenen «Photographic Atlas of Selected Regions of the Milky Way» aufgeführt. [609]
Physikalische Eigenschaften
Diese beiden Kugelsternhaufen befinden sich im Bulge der Milchstraße, etwa 1 kpc vom galaktischen Zentrum entfernt, in einer Region mit relativ geringen Mengen an interstellarem Gas, dem sogenannten Baades Fenster.
Name | RA | Dec | Typ | vMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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NGC 6522 | 18 03 34.1 | -30 02 00 | GCL (VI) | 9.9 | 9.4 | 7.700 | globular, B, pL, R, gvmbM, rrr, st 16 | WH I 49; h 3720; GC 4359; GCL 82; ESO 456-SC43 |
NGC 6528 | 18 04 49.6 | -30 03 19 | GCL (V) | 9.6 | 5 | 7.900 | globular, pF, cS, R, gbM, rrr, st 16 | WH II 200; h 3723; GC 4364; GCL 84; ESO 456-SC48 |
Auffindkarte
Die Kugelsternhaufen NGC 6522 und NGC 6528 befinden sich im Sternbild Sagittarius. Sie stehen am 22. Juni in Opposition zur Sonne. Von der Schweiz aus sind sie am besten in den Monaten März bis Oktober zu sehen.