Hummernebel (NGC 6357)

NGC 6357
NGC 6357: Hummernebel mit Dunkelnebel B 258; Takahashi TOA 150/1100 APO-Refraktor @ f/5.6 (TOA-645 Reducer); SBIG STL-11000M; Astro-Physics 1200GTO; 27x5 min -25 °C; Namibia, Tivoli Southern Sky Guest Farm, 1360 m ü. M.; © 2. 9. 2016 Manuel Jung [45]
NGC 6334 + NGC 6357
NGC 6334 + NGC 6357: Katzenpfotennebel und Hummernebel; Takahashi FSQ 106/530mm; SBIG STL11000M/C2; R 9x10 min; G 8x10 min; B 9x10 min; -25 °C; Astrofarm Tivoli, Namibia; © 2012 Hansjörg Wälchli [46]

Geschichte

Der Nebel wurde von John Herschel am 8. Juni 1837 entdeckt, als er in Südafrika den Südhimmel mit seinem selbstgebauten 18¼ Zoll Spiegelteleskop erkundete. Er katalogisierte den Nebel als h 3682 oder und notierte: «Schwach, groß, ausgedehnt, sehr allmählich etwas heller in der Mitte, milchiger Nebel, 2' lang, 1 1/2' breit, nahe bei einem Doppelstern und fast mit ihm verbunden.» [467] Dreyer nahm den Nebel dann einschließlich der Beschreibung 1888 als NGC 6357 in seinen «New General Catalogue» auf. [313]

Der amerikanische Astronom Stewart Sharpless durchsuchte in den 1950er Jahren die Fotoplatten der «Palomar Observatory Sky Survey», die mit dem 48-Zoll Schmidt-Teleskop aufgenommen wurden. Im Jahr 1953 veröffentlichte er die erste Ausgabe seines Katalogs, in dem der Nebel als Nummer 8 (Sh 1-8) aufgeführt war. Im Jahr 1959 veröffentlichte er die letzte Ausgabe, in der der Nebel die Bezeichnung Sh 2-11 erhielt. Er beschrieb ihn als einen hellen, unregelmäßigen Nebel mit Filamenten und einer Größe von 90 Bogenminuten. [309, 310]

Physikalische Eigenschaften

NGC 6357 ist ein galaktischer Sternentstehungskomplex in einer Entfernung von etwa 1.7 kpc. Er besteht aus mehreren HII-Regionen, d. h. glühendem Wasserstoffgas, das durch die intensive ultraviolette Strahlung massereicher junger Sterne ionisiert wird. Der Nebel enthält auch einige junge Sternhaufen und riesige Molekülwolken. Die HII-Regionen G353.2+0.9, G353.1+0.6 und G353.2+0.7 sind mit drei jungen Sternhaufen assoziiert, von denen der prominenteste Pismis 24 (Pi 24) ist, der einige der massereichsten bekannten Sterne enthält. [49] Der Stern Pismis 24-1 wurde einst für eine unglaublich große Masse von 200 bis 300 Sonnenmassen gehalten. Messungen des Hubble-Weltraumteleskops lösten diesen Stern jedoch in zwei getrennte Sterne auf, wodurch sich seine Masse auf etwa 100-150 Sonnenmassen halbierte. [297]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Bezeichnung NGC 6357
Typ EN+OCL
Rektaszension (J2000.0) 17h 24m 43.5s
Deklination (J2000.0) -34° 12' 05"
Durchmesser 25 × 25 arcmin
Metrische Entfernung 1.800 kpc
Dreyer Beschreibung F, L, E, vglbM, D * inv
Identifikation, Anmerkungen h 3682; GC 4297; ESO 392-SC10; CED 142; Sh2-11

Auffindkarte

Der Sternhaufen NGC 6357 mit Nebel befindet sich im Sternbild Scorpius. Die beste Zeit zur Beobachtung ist in den Monaten April bis August, wenn dieser Teil des Sternbildes nachts am höchsten über dem Südhorizont steht. Ein Beobachtungsplatz mit freier Sicht nach Süden ist hier erforderlich, da der Nebel eine Deklination von -34° aufweist. Etwa 2° weiter südwestlich liegt der Katzenpfoten-Nebel (NGC 6334).

Auffindkarte Hummernebel (NGC 6357)
Hummernebel (NGC 6357) im Sternbild Scorpius. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Objekte innerhalb eines Radius von 10°

Quellenangaben