Katzenpfoten-Nebel (NGC 6334)
Geschichte
Der Nebel wurde am 7. Juni 1837 von John Herschel entdeckt, als er in Südafrika verweilte und mit seinem selbstgebautem 18¼ Zoll Spiegelteleskop den südlichen Sternenhimmel erforschte. Er katalogisierte den Nebel als h 3678 bzw. GC 4288 und notierte dazu: «Extrem schwach, sehr groß, unregelmäßig, erheblich ausgedehnt, sehr allmählich wenig heller nachfolgend, eingebettet in Sterne von 8ter Größe.» [467] Dreyer übernahm 1888 den Nebel mitsamt Beschreibung dann als NGC 6334 in seinem «New General Catalogue». [313]
Aufgrund seines Aussehens erhielt NGC 6334 später den Spitznamen «Katzenpfoten-Nebel» (engl. Cat's Paw Nebula) oder seltener «Bärentatzen-Nebel» (engl. Bear Claw Nebula).
Physikalische Eigenschaften
Hierbei handelt es sich um eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete, bestehend aus leuchtenden H-II Regionen und Dunkelwolken, welches sich über knapp 1° am Himmel erstreckt. Es enthält junge, massereiche Sterne, mit bis zu zehnfacher Sonnenmasse. [520] Die Entfernung wird auf etwa 1132 pc geschätzt. [145]
Bezeichnung | NGC 6334 |
Typ | EN |
Rektaszension (J2000.0) | 17h 20m 48.0s |
Deklination (J2000.0) | -36° 06' 12" |
Durchmesser | 35 × 20 arcmin |
Metrische Entfernung | 1.700 kpc |
Dreyer Beschreibung | cF, vL, icE, vglbf, * 8 inv |
Identifikation, Anmerkungen | h 3678; GC 4288; ESO 392-EN9; Sh2-8; CED 140 |
Auffindkarte
Der Nebel NGC 6334 befindet sich über dem Stachel des Skorpions im Sternbild Scorpius. Die beste Beobachtungszeit ist in den Monaten April bis August, wenn der Teil des Sternbilds nachts am höchsten über dem südlichen Horizont steht. Ein Beobachtungsort mit freier Sicht gen Süden ist hier erforderlich, denn der Nebel kommt mit einer Deklination von -36° in der Schweiz gerade mal knapp 11° über den Horizont, wenn er im Meridian steht.
Visuelle Beobachtung
500 mm Öffnung: Im 27 mm Panoptic Okular (87x) und mit O-III Filter sind selbst tief am Horizont stehend mehrere der Nebel gut sichtbar. — 20" f/4.7 Ursus Dobson, Astrofarm Tivoli, Namibia, 11. 9. 2023, Bernd Nies