Sternhaufen Messier 7, NGC 6444, NGC 6453
Geschichte
Bei Messier 7 handelt es sich um einen großen und brillianten offenen Sternhaufen, der leicht von bloßem Auge erkannt werden kann. Er wurde bereits im Katalog von Ptolemäus erwähnt und in der lateinischen Übersetzung aus dem 16. Jahrhundert des Amalgest erscheint er zusammen mit Messier 6 als Girus ille nebulosus. Der arabische Name Tali al Shaulah ist das Äquivalent der lateinischen Übersetzung von Ulug Beg's Titel: Stella nebulosa quae sequitur aceleum Scorpionis (die dem Stachel des Skorpion folgen). Hevelius führt M 7 in einer 1690 publizierten Liste auf und der Haufen erscheint ebenfalls in W. Derhams kurzer Katalog von "nebelhaften Sternen" im Jahre 1730. M 7 ist das südlichste von Messier verzeichnete Objekt.
Physikalische Eigenschaften
Der Sternhaufen M 7 erscheint aus unserer Blickrichtung vor zahlreichen, weit entfernten Milchstraßensternen projiziert. Die Entfernung beträgt etwa 600 Lichtjahre. Das Zentralgebiet bedeckt etwa 30 Bogenminuten. Der Haufen enthält 80 Sterne heller als 10. Größenklasse in einem Feld von 1.2° Durchmesser. Die Gruppe erinnert an Praesepe (M44) im Sternbild Cancer, jedoch etwas kleiner. Spektralstudien ergaben, dass die Gruppenmitglieder heller als 7.5 Magnituden sich bereits aus der Hauptreihe heraus entwickelt haben. Das Alter des Haufens wird auf etwa 260 Millionen Jahre geschätzt - älter als die Plejaden, doch viel jünger als Kugelsternhaufen. Der Haufen enthält acht spektroskopische und mindestens drei visuelle, jedoch sehr enge Doppelsterne von 0.1" bis 0.5" Komponentenabstand. [4]
Bezeichnung | NGC 6475 |
Typ | OCL (II2r) |
Rektaszension (J2000.0) | 17h 53m 50.0s |
Deklination (J2000.0) | -34° 47' 36" |
Durchmesser | 75 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 3.5 mag |
Visuelle Helligkeit | 3.3 mag |
Metrische Entfernung | 0.300 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, vB, pRi, lC, st 7…12 |
Identifikation, Anmerkungen | h 3710; GC 4340; M 7; OCL 1028; ESO 394-SC9; Ptolemy's cluster |
Sternhaufen in der Nähe
Im Schatten von M 7 steht der eher unscheinbar wirkende offene Sternhaufen NGC 6444. Dreyer beschrieb den offenen Sternhaufen etwas euphorisch als sehr groß und sehr reich an Sternen von 12. und 13. Größenklasse. [313] Er ist wirklich groß und hat viele Sterne, so viele, dass er sich im DSS-Ausschnitt kaum von der Milchstraße abhebt.
NGC 6453, ein schwacher Kugelsternhaufen liegt westlich im Blickfeld von M 7. Er wurde erstmalig im Juni 1837 von John Herschel bemerkt. Der Kern erscheint lediglich mit etwa einer Bogenminute Durchmesser. Der Kugelsternhaufen bewegt sich mit 91.16 km/s auf uns zu und befindet sich in einer Entfernung von 11.6 kpc (37800 Lichtjahre). [4, 251]
Name | RA | Dec | Typ | vMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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NGC 6444 | 17 49 35.1 | -34 49 11 | OCL (III2m) | 12 | 0.560 | Cl, vL, vRi, st 12…13 | h 3706; GC 4334; OCL 1023; ESO 393-SC30 | |
NGC 6453 | 17 50 51.8 | -34 35 53 | GCL (IV) | 10.2 | 7.6 | 11.600 | cL, iR, pmbM, r | h 3708; GC 4336; GCL 79; ESO 393-SC36 |
Auffindtipp für die Sternhaufen
Der offene Sternhaufen Messier 7 ist ziemlich einfach aufzuspüren, zumal er in gute Nächten schon von bloßem Auge sichtbar ist. Er befindet sich auf der Verbindungslinie von Al Nasl (γ Sagittarii) und G Scorpii, auf dem Drittel näher zu G Scorpii. Zur Identifikation der einzelnen kleinen PN bediene man sich des Close-Ups der Auffindkarte.