Kugelsternhaufen Messier 69
Geschichte
Dieser kleine Kugelsternhaufen wurde im Jahre 1752 von Nicolas-Louis de Lacaille am Kap der Guten Hoffnung entdeckt. Durch sein kleines Linsenfernrohr hindurch beschrieb er ihn als «kleiner Kern eines Kometen» und konnte ihn nicht in Einzelsterne auflösen. Charles Messier beobachtete den 69. Nebel seines Katalogs am 31. August 1780 und schrieb dazu: «Nebel ohne Stern im Schützen, unterhalb seines linken Armes und neben dem Bogen; gleich daneben ist ein Stern 9. Grössenklasse: man kann ihn nur bei gutem Wetter sehen, und das geringste Licht zur Beleuchtung der Drähte des Mikrometers lässt ihn verschwinden: Die Position wurde durch ε des Schützen bestimmt: dieser Nebel wurde von M. de la Cacaille beobachtet und in seinem Katalog erwähnt; es sähe aus wie der Kern eines kleinen Kometen.» [4, 281]
Physikalische Eigenschaften
M 69 ist einer der metallreichsten Kugelsternhaufen, mehr als das zehnfache als in Kugelsternhaufen in vergleichbarem Alter. In der Astronomie werden übrigens alle Elemente als Metalle bezeichnet, die schwerer als die beiden meistverbreiteten Elemente Wasserstoff sind. Die Kernfusion im Inneren der Sterne erzeugte in der Natur vorkommenden Elemente bis hin zu Eisen. Neue Stere entstehen aus den Überresten ihrer Vorgänger, weshalb für gewöhnlich die alten Kugelsternhaufen ein viel geringeres Metallvorkommen als jüngere Sterne wie unsere Sonne aufweisen. M 69 befindet sich in etwa 29'700 Lichtjahren Entfernung zur Erde. [215]
Bezeichnung | NGC 6637 |
Typ | GCL (V) |
Rektaszension (J2000.0) | 18h 31m 23.2s |
Deklination (J2000.0) | -32° 20' 51" |
Durchmesser | 7.1 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 9.3 mag |
Visuelle Helligkeit | 8.3 mag |
Metrische Entfernung | 8.800 kpc |
Dreyer Beschreibung | globular, B, L, R, rrr, st 14…16 |
Identifikation, Anmerkungen | h 3747; GC 4411; M 69; GCL 69; ESO 457-SC14 |
Auffindkarte
M 69 befindet sich im Sternbild Sagittarius (Schütze) innerhalb des als «Teapot» bekannten Sternkonstellation. Hat man M 69 einmal im Blickfeld und genug gesehen, schaltet man die Nachführung des Teleskops aus. Nach 12 Minuten kommt schon M 70, der sich praktisch auf derselben Deklination befindet. In den Monaten Mai bis September steht der Schütze nachts am höchsten über dem südlichen Horizont.