Kugelsternhaufen Messier 19

M 19
M 19: Aufnahme mit dem KPNO 0.9 Meter Teleskop auf dem Kitt Peak © 1997 Doug Williams, REU Program/NOIRLab/NSF/AURA [600]

Geschichte

Dieser Kugelsternhaufen wurde am 5. Juni 1764 von Charles Messier entdeckt. Er liste ihn als 19. Objekt auf und beschrieb ihn mit folgenden Worten: «Nebel ohne Sterne, auf dem Parallelkreis von Antares, zwischen dem Skorpion und dem rechten Fuß des Ophiuchus: dieser Nebel ist rund; man konnte ihn sehr gut mit einem gewöhnlichen Fernrohr von dreieinhalb Fuß sehen; der nächstgelegene bekannte Stern zu diesem Nebel ist der achtundzwanzigste des Ophiuchus, 6. Größenklasse, laut Flamsteed. Überprüft am 22. März 1781.» [281]

Etwa zwei Jahrzehnte später beobachtete Sir Wilhelm Herschel die von Messier gefundenen Objekte und erkannte die wahre Natur vieler dieser «Nebel». Er schrieb: «Die ausgezeichnete Sammlung von Nebeln und Sternhaufen, die kürzlich in der Connoissance des Temps für 1783 und 1784 veröffentlicht wurde, führt mich zu einem Thema, das in der Tat einen Blick in den Himmel eröffnet. Sobald mir der erste dieser Bände in die Hände fiel, richtete ich mein früheres 20-Fuß Spiegelteleskop mit einer Öffnung von 12 Zoll auf sie; und sah mit größtem Vergnügen, dass sich die meisten der Nebel, die ich unter geeigneten Bedingungen untersuchen konnte, der Kraft des Lichts und der Vergrößerung beugten und in Sterne aufgelöst wurden. Zum Beispiel die Objekte 2, 5, 6, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 22, 24, 28, 30, 31, 37, 51, 52, 53, 55, 56, 62, 65, 66, 67, 71, 72, 74, 92 – all diese, von denen gesagt wurde, sie seien Nebel ohne Sterne, haben sich entweder klar als nichts anderes als Sterne herausgestellt oder enthalten zumindest Sterne und zeigen alle anderen Anzeichen dafür, dass sie vollständig aus ihnen bestehen.» [735]

Physikalische Eigenschaften

Die von uns aus gesehene nahe Umgebung von M 19 ist sehr reich an Sternen und erscheint wie gepfeffert mit unzähligen klein erscheinenden Sternen unserer Milchstraße. Der Kugelsternhaufen liegt nahe der zentralen Ausbuchtung unserer Galaxis. Die Entfernung vom galaktischen Zentrum wird auf etwa 3000 Lichtjahre geschätzt. Der Haufen scheint etwas weiter entfernt als M 10 oder M 12 zu liegen. Das Licht wird ebenfalls von dazwischenliegender interstellarer dunklem Staub geschwächt, wodurch sich exakte Entfernungsbestimmungen schwierig gestalten. Veröffentliche Entfernungen variieren von 20'000 bis 30'000 Lichtjahren. M 19 bewegt sich mit einer Radialgeschwindigkeit von etwa 100 km/s vom Sonnensystem weg.

M 19 gehört zu den abgeplatteten Kugelsternhaufen. Er zeigt einen elliptischen Umriss. H. Shapley schätzte, dass entlang der langen Achse etwa doppelt soviele Sterne wie entlang der kurzen Achse liegen. Der integrierte Spektraltyp wird mit F5 angegeben. [4]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
BezeichnungNGC 6273
TypGCL (VIII)
Rektaszension (J2000.0)17h 02m 37.7s
Deklination (J2000.0)-26° 16' 03"
Durchmesser17 arcmin
Visuelle Helligkeit6.8 mag
Metrische Entfernung8.800 kpc
Dreyer Beschreibungglobular, vB, L, R, vCM, rrr, st 16
Identifikation, Anmerkungenh 1975=3663; GC 4264; M 19; GCL 52; ESO 518-SC7

Auffindkarte für Messier 19

Der Kugelsternhaufen Messier 19 befindet sich im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger) und kann in den Monaten März bis Oktober am besten beobachtet werden.

Ophiuchus: Kugelsternhaufen Messier 19
Auffindkarte Kugelsternhaufen Messier 19
18:43
21:56 | 16.9°
01:10
Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. Zeitangaben für Zeitzone UTC, Breitengrad 46.7996°, Längengrad 8.23225°, Horizonthöhe 5°, Datum 2025-06-30. [149, 160]

Objekte innerhalb eines Radius von 10°

Quellenangaben