Kugelsternhaufen Messier 9 + Dunkelwolke Barnard 64

Messier 9
Messier 9: Aufnahme mit dem Hubble Weltraumteleskop. © ESA/Hubble & NASA [215]

Messier 9

Messier 9 ist ein kleiner heller Kugelsternhaufen und wurde im Jahre 1764 zusammen mit M 10, M 12 und M 14 innerhalb weniger Nächte entdeckt. Messier notierte dazu: «Ein sternloser Nebel im rechten Bein des Ophiuchus; er ist rund und hat ein schwaches Licht.» [281]

M 9 ist der kleinste Haufen dieses Quartetts. Das auffallendste Merkmal ist seine leicht ovale Form und eine kleine geschwungene Kette von sechs Sternen südwestlich vom Zentrum gelegen (vgl. Abb. 1). Zur Zeit ist dem Autor noch nicht bekannt, ob diese Sternenkette zu M 9 gehört oder sich lediglich im Vordergrund befindet. M 9 liegt relativ nahe zur zentralen Ausbuchtung des Milchstraßensystems. Die berechnete Distanz wird mit etwa 7500 Lichtjahren angegeben. Zum Vergleich: die Sonne liegt rund 26'000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt. Der Durchmesser von M 9 beträgt rund 60 Lichtjahre und die gesamte Leuchtkraft wird auf das 60'000fache der Sonne geschätzt, wenn man davon ausgehen kann, dass rund die Hälfte des Lichts von dazwischenliegender interstellarer Materie absorbiert wird. Starke Absorption im Norden und Westen lässt darauf schließen, dass das Licht mindestens um etwa eine Magnitude geschwächt wird. Nicht verwunderlich, da nahe zu M 9 in westlicher Richtung die scharf begrenzte Dunkelwolke Barnard 64 befindet, welche Teil eines größeren Komplexes interstellarer Materie zu sein scheint. Der Kugelsternhaufen bewegt sich mit einer Radialgeschwindigkeit von etwa 225 km/s von uns weg. [4]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Bezeichnung NGC 6333
Typ GCL (VIII)
Rektaszension (J2000.0) 17h 19m 11.8s
Deklination (J2000.0) -18° 30' 57"
Durchmesser 12 arcmin
Visuelle Helligkeit 7.8 mag
Metrische Entfernung 7.900 kpc
Dreyer Beschreibung globular, B, L, R, eCM, rrr, st 14
Identifikation, Anmerkungen h 1979=3677; GC 4287; M 9; GCL 60; ESO 587-SC5

Barnard 64

Im Jahr 1919 entdeckte Edward. E. Barnard auf einer seiner Fotografien westlich von M 9 eine kometenähnliche Dunkelwolkeund führte sie als B 64 in seiner Publikation «On the Dark Markings of the Sky» auf. [239]

Daten von Simbad [145]
Name Barnard 64
Objekttyp Dark Cloud (nebula)
Rektaszension (J2000.0) 17h 17m 24s
Deklination (J2000.0) -18° 31' 00"
Winkelausdehnung 6' × 7.8'
Identifiers Barnard 64; LDN 173; TGU H63 P2; [CB88] 78

Auffindtipp für M 9

Der Kugelsternhaufen Messier 9 befindet sich im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus), ungefähr in der Mitte zwischen dem 2.43 mag hellen Stern Sabik (η Ophiuchi) und dem 4.39 mag hellen Stern ξ Ophiuchi. Er ist in den Monaten März bis August am besten zu beobachten.

Auffindkarte Kugelsternhaufen Messier 9 + Dunkelwolke Barnard 64
Kugelsternhaufen Messier 9 + Dunkelwolke Barnard 64 im Sternbild Ophiuchus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Objekte innerhalb eines Radius von 10°

Quellenangaben