Kugelsternhaufen Messier 12
Geschichte
Charles Messier entdeckte im Mai 1764 nur 3.4° nördlich von M 10 einen weiteren Kugelsternhaufen, Messier 12, der etwas größer aber dunkler erscheint. Wie es bei den meisten Kugelsternhaufen der Fall war, glaubten Messier und Bode zunächst, dass diese "Nebel" keine Einzelsterne enthielten. Etwa zwei Jahrzehnte später erkannte Sir Wilhelm Herschel die wahre Natur von M 12 als eine Gruppierung abertausender Einzelsterne.
Physikalische Eigenschaften
Der integrierte Spektraltyp aller Sterne dieses Kugelsternhaufens ist F7. Publizierte Entfernungsangaben von M 12 variieren von 16'000 bis 24'000 Lichtjahren. Vermutlich liegt er in derselben Entfernung wie M 10. Die wahre Entfernung dieser beiden Haufen betrüge dann etwa 2000 Lichtjahre. M 12 nähert sich mit einer Radialgeschwindigkeit von nur etwa 17 km/s. [4]
Bezeichnung | NGC 6218 |
Typ | GCL (IX) |
Rektaszension (J2000.0) | 16h 47m 14.5s |
Deklination (J2000.0) | -01° 56' 50" |
Durchmesser | 16 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.1 mag |
Metrische Entfernung | 4.800 kpc |
Dreyer Beschreibung | !! globular, vB, vL, iR, gmbM, rrr, st 10… |
Identifikation, Anmerkungen | h 1971; GC 4238; M 12; GCL 46 |
Auffindtipp für M 12
Der Kugelsternhaufen Messier 12 befindet sich im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) etwa dort wo sich die gedachten Verbindungslinien zwischen den Sternen κ — ζ Ophiuchi und β — Yed Prior (δ Ophiuchi) kreuzen.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Der Kugelsternhaufen M 12 ist nicht ganz einfach zu finden, besonders wenn der Himmel so milchig und hell ist, dass man kaum die Sterne des Schlangenträgers erkennt, doch wenn man ihn im 21 mm Ethos Okular erst einmal gefunden hat, wird man für die Sucherei mit schön aufgelösten Sternen bis in die Kernregion belohnt. Mit zunehmender Vergrößerung werden mehr Sterne in der Kernregion sichtbar. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Glaubenberg, 17. 6. 2023, Bernd Nies