Kugelsternhaufen Messier 14

Messier 14
Messier 14: Kugelsternhaufen M 14 im Sternbild Schlangenträger; Refraktor Takahashi TOA 150/1100 APO bei f/5.6 (TOA-645 Reducer); ASI 1600 MM-Cool; 10 Micron GM 2000 QCI Ultraportable; 1x5 min L, 8x5 min R, 2x5 min G, 3x5 min B (Total 70 Minuten); Muri b. Bern, 515 m ü. M.; © 14. 6. 2021 Manuel Jung [45]

Geschichte

Dieser Kugelsternhaufen wurde am 1. Juni 1764 von Charles Messier entdeckt. Er liste ihn als 14. Objekt auf und beschrieb ihn mit folgenden Worten: «Sternloser Nebel, entdeckt in dem Schleier, der durch den rechten Arm des Ophiuchus verläuft, und auf dem Parallelkreis von ζ Serpentis platziert: Dieser Nebel ist nicht groß, sein Licht ist schwach, man kann ihn jedoch mit einem gewöhnlichen Fernrohr von dreieinhalb Fuß sehen; er ist rund, in seiner Nähe befindet sich ein kleiner Stern der neunten Größenklasse; seine Position wurde bestimmt, indem man ihn mit γ Ophiuchi verglich, und Herr Messier berichtete seine Position auf der Karte des Kometen von 1769. Memoiren der Akademie, Jahr 1775, Tafel IX. Überprüft am 22. März 1781.» [281]

Etwa zwei Jahrzehnte später beobachtete Sir Wilhelm Herschel die von Messier gefundenen Objekte und erkannte die wahre Natur vieler dieser «Nebel». Er schrieb: «Die ausgezeichnete Sammlung von Nebeln und Sternhaufen, die kürzlich in der Connoissance des Temps für 1783 und 1784 veröffentlicht wurde, führt mich zu einem Thema, das in der Tat einen Blick in den Himmel eröffnet. Sobald mir der erste dieser Bände in die Hände fiel, richtete ich mein früheres 20-Fuß Spiegelteleskop mit einer Öffnung von 12 Zoll auf sie; und sah mit größtem Vergnügen, dass sich die meisten der Nebel, die ich unter geeigneten Bedingungen untersuchen konnte, der Kraft des Lichts und der Vergrößerung beugten und in Sterne aufgelöst wurden. Zum Beispiel die Objekte 2, 5, 6, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 22, 24, 28, 30, 31, 37, 51, 52, 53, 55, 56, 62, 65, 66, 67, 71, 72, 74, 92 – all diese, von denen gesagt wurde, sie seien Nebel ohne Sterne, haben sich entweder klar als nichts anderes als Sterne herausgestellt oder enthalten zumindest Sterne und zeigen alle anderen Anzeichen dafür, dass sie vollständig aus ihnen bestehen.» [735]

Physikalische Eigenschaften

M 14 gehört zu jenen Kugelsternhaufen, die keine scharf definierte Zentralverdichtung aufweisen. Die Helligkeitskurve erstreckt sich sanft über die gesamte Scheibe und fällt an den äußeren Kanten kontinuierlich ab. Der integrierte Spektraltyp wird mit G0 angegeben und die Entfernung mit etwa 70'000 Lichtjahren, doch bedarf dieser Wert noch einer großen Korrektion aufgrund der staubigen Region der Milchstraße, welche in der Sichtlinie zu M 14 liegt. Der Haufen zeigt eine Radialgeschwindigkeit von 130 km/s in unsere Richtung [4]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
BezeichnungNGC 6402
TypGCL (VIII)
Rektaszension (J2000.0)17h 37m 36.1s
Deklination (J2000.0)-03° 14' 43"
Durchmesser11 arcmin
Visuelle Helligkeit7.6 mag
Metrische Entfernung9.300 kpc
Dreyer Beschreibung! globular, B, vL, R, eRi, vgmbM, rrr, st 15
Identifikation, Anmerkungenh 1983=3698; GC 4315; M 14; GCL 72

Auffindkarte für M 14

Der Kugelsternhaufen Messier 14 befindet sich im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger). Die beste Beobachtungszeit ist Februar bis Dezember.

Ophiuchus: Kugelsternhaufen Messier 14
Auffindkarte Kugelsternhaufen Messier 14
17:10
22:27 | 39.9°
03:45
Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. Zeitangaben für Zeitzone UTC, Breitengrad 46.7996°, Längengrad 8.23225°, Horizonthöhe 5°, Datum 2025-07-02. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

400 mm Öffnung: Der Kugelsternhaufen M 14 ist nicht ganz einfach zu finden, besonders wenn der Himmel so milchig und hell ist, dass man kaum die Sterne des Schlangenträgers erkennt, doch wenn man ihn im 21 mm Ethos Okular erst einmal gefunden hat, wird man für die Sucherei mit schön aufgelösten Sternen bis in die Kernregion belohnt. Mit zunehmender Vergrößerung werden mehr Sterne in der Kernregion sichtbar. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Glaubenberg, 17. 6. 2023, Bernd Nies

Objekte innerhalb eines Radius von 15°

Quellenangaben