Blasennebel (NGC 7635) + Messier 52
Blasennebel (NGC 7635)
NGC 7635 wurde am 3. November 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt. Er katalogisierte ihn als IV 52 und schrieb dazu: «ein Stern 9. Grösse mit sehr schwachem Nebel von geringem Ausmass darüber». [464] Die Entfernung wird mit 2.41 kpc (7860 Lichtjahre) angegeben. [145]
Es handelt sich dabei um eine galaktische H-II Region. Innerhalb, vermutlich nahe am Rande des Nebels, steht ein Wolf-Rayet-Stern (SAO 20575), der durch seinen intensiven Stellarwind eine sphärische Blase erzeugt hat, wonach dieser Nebel seinen Namen erhalten hat. Andere Quellen sprechen von einem O-Stern statt eines Wolf-Rayet-Sterns. O-Sterne haben einen weniger starken Stellarwind als WR-Sterne. NGC 7635 wird manchmal auch als ungewöhnlicher planetarischer Nebel klassifiziert, besitzt aber keine PK-Nummer. [4, 125]
Bezeichnung | NGC 7635 |
Typ | EN |
Rektaszension (J2000.0) | 23h 20m 45.0s |
Deklination (J2000.0) | +61° 12' 42" |
Durchmesser | 15 × 8 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 11.0 mag |
Metrische Entfernung | 3.400 kpc |
Dreyer Beschreibung | vF, * 8 inv l excentric |
Identifikation, Anmerkungen | WH IV 52; h 2235; GC 4947; LBN 549; in Sh2-162, Bubble nebula |
Offener Sternhaufen Messier 52
Hierbei handelt es sich um einen schönen Sternhaufen des offenen oder galaktischen Typs und liegt in einer Milchstrassengegend am westlichen Rand des Sternbilds nahe zu Cepheus. Charles Messier stolperte über diesen Sternhaufen, als er am 7. September 1774 gerade den Kometen dieses Jahres beobachtete. Er beschrieb M 52 als einen Haufen sehr kleiner Sterne, eingehüllt in einen schwachen Nebel. Doch in diesem Punkt lag Messier daneben. In oder in der Nähe von M 52 gibt es keinen Nebel. Der mit etwa einem halben Grad nächstgelegene ist NGC 7635.
M 52 gehört zu den reicheren und stärker verdichteten offenen Sternhaufen. Seine berechnete Dichte beträgt von über 3 Sterne pro Kubikparsec bis zu 50 Sterne pro Kubikparsec in der Nähe des Zentrums. Der Sternhaufen gehört zu den jüngeren, vergleichbar im Alter und Typ mit den Plejaden. Der Hauptbestandteil sind blaue Riesen des Spektraltyps B7. Die zwei scheinbar hellsten Sterne dieser Gruppe sind gelbe Riesen des Typs F9 (7.77 mag) und G8 (8.22 mag). [4]
Bezeichnung | NGC 7654 |
Typ | OCL (I2r) |
Rektaszension (J2000.0) | 23h 24m 48.0s |
Deklination (J2000.0) | +61° 36' 00" |
Durchmesser | 16 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.9 mag |
Metrische Entfernung | 1.421 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, L, Ri, mCM, R, st 9…13 |
Identifikation, Anmerkungen | h 2238; GC 4957; M 52; OCL 260 |
Wo ist Cassiopeias Blase?
Der Blasennebel NGC 7635 und Messier 52 befinden sich im Sternbild Cassiopeia, welches zwar zirkumpolar ist, aber in den Monaten Juli bis Januar nachts am höchsten am Himmel steht und somit am besten zu beobachten ist. Nimmt man die Strecke α bis β Cassiopeiae und verlängert sie über beta hinaus um das 1.2-fache, so stösst man auf den offenen Sternhaufen M 52. Mit dem Telrad-Finder gibt es einen anderen einfachen Trick: M 52 hat von Caph (β Cassiopeiae) und von ι Cephei etwa den gleichen Abstand. Man richtet das Teleskop so aus, dass der äusserste Kreis des Telrads auf die Verbindungslinie der beiden Sterne zu liegen kommt und das Zentrum der drei konzentrischen Kreise den gleichen Abstand zu den beiden Sternen besitzt. Von M 52 gehts weiter mit einem Okular mit großem wahren Gesichtsfeld. Etwa ein halbes Grad südwestlich von M52 liegt der Nebel NGC 7635.
Visuelle Beobachtung
300 mm Öffnung: In einer mässig dunklen Nacht, wenn Cassiopeia nicht besonders hoch am Himmel steht, ist vom Blasennebel gerade mal der hellste Bereich zu sehen. Eine Blasenform ist noch nicht zu erkennen. Ohne O-III Filter ist er sogar unsichtbar. Ein H-beta Filter bringt keine Verbesserung. In einer sehr dunklen Nacht mit Cassiopeia nahe dem Zenit dürfte von NGC 7635 sicher mehr zu sehen sein. Die Sterne in nebenstehender Abbildung stammen von einem Ausdruck. Die Anzahl und Position der Sterne wurde noch nicht korrigiert, einzig das 8.2 mag helle nichtstellare Objekt im hellen Nebelbereich wurde als Stern ergänzt. — 1996, Bernd Nies
762 mm Öffnung: Der Blasennebel NGC 7635 erscheint «rechts» als sich bis zu einem feinen Stern erstreckenden Mondsichel, wobei der linke Teil der Sichel viel fetter als der rechte spitz auslaufende ist. — 30" f/3.3 Slipstream Dobsonian, Hasliberg Reuti, 3. 3. 2022, Eduard von Bergen