Planetarischer Nebel BV 5-1

Böhm-Vitense 5-1
Böhm-Vitense 5-1: Planetarischer Nebel in Cassiopeia; 500 mm Cassegrain 3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 200-110-110-110 min LRGB; Berner Oberland; © 2015 Radek Chromik [32]

Geschichte

Im Jahre 1956 entdeckte die deutsch-amerikanische Astronomin Erika Böhm-Vitense während einer Studie von extragalaktischen Nebeln am Lick Observatorium drei neue planetarische Nebel. Dieser Nebel hier war der erste, der in Tabelle V ihrer Veröffentlichung aufgeführt wurde, daher die Bezeichnungen Böhm-Vitense 5-1, BV 5-1 oder manchmal auch nur BV 1. Die anderen auf der Liste waren BV 5-2 und BV 5-3. [548]

Physikalische Eigenschaften

BV 5-1 ist ein seltsames Objekt, das überhaupt nicht wie ein gewöhnlicher planetarischer Nebel aussieht. Es zeigt eine knotige Struktur entlang eines zentralen Balkens, der Hauptachse, die optisch dick zu sein scheint. Dieser Molekülring ist von der Kante aus zu sehen. Der Nebel ist stark mit Stickstoff und Helium angereichert und wird von einem extrem heißen Stern mit einer Temperatur zwischen 170'000 K und 236'000 K angetrieben. Es handelt sich um einen relativ weit entwickelten Nebel mit einem kinematischen Alter von etwa 24'000 Jahren. [549, 550] Gemäss SkySafari 6 beträgt die scheinbare visuelle Helligkeit 15.69 mag. [149]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G119.3+00.3: BV 5-1, PK 119+00.1, ARO 199
Rektaszension (J2000.0) 00h 19m 59s
Deklination (J2000.0) +62° 59' 01"
Abmessungen 18." : (optisch)
Radialgeschwindigkeit -72.2 ± 4.2 km/s
Expansionsgeschwindigkeit 11.0 (N-II) km/s
Z-Stern Magnitude V: 22.3
Entdecker BOHM-VITENSE 1956

Auffindkarte

Der planetarische Nebel Böhm-Vitense 5-1 befindet sich im Sternbild Cassiopeia. Das Objekt ist zirkumpolar, doch die beste Beobachtungszeit ist Juli bis Januar, wenn es nachts am höchsten steht.

Auffindkarte Planetarischer Nebel BV 5-1
Planetarischer Nebel BV 5-1 im Sternbild Cassiopeia. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Objekte innerhalb eines Radius von 10°

Quellenangaben