Planetarischer Nebel Abell 65
Geschichte
Bei der Suche nach H-II-Regionen auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Survey», welche mit dem 48 Zoll Schmidt-Teleskop aufgenommen wurden, fand der amerikanische Astronom Stewart Sharpless diesen Nebel und listete ihn als Sh 2-52 mit der Bemerkung «könnte ein planetarischer sein» auf. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1959 in einem Katalog mit insgesamt 313 Nebeln. [310]
Im Jahr 1964 identifizierte der amerikanische Astronom George Ogden Abell Abell 65 als einen planetarischen Nebel und veröffentlichte dies 1966. [332]
Physikalische Eigenschaften
Abell 65 ist ein doppelschaliger planetarischer Nebel mit einem binären Zentralstern und einer erdnussförmigen bipolaren Struktur, welche 134 mal 74 Bogensekunden misst. Ein bestangepasstes Modell zeigte, dass die äußere Schale ein kinematisches Alter von (15000 ± 5000) y/kpc und eine Symmetrieachse mit einer Neigung von (55 ± 10)° zur Sichtlinie aufweist. Das kinematische Alter der inneren Schale beträgt (8000 ± 3000) y/kpc und die Symmetrieachse liegt bei (68 ± 10)°. Lang belichtete Aufnahmen mit O-III-Filter zeigen filamentartige Strukturen im Nordosten und Südwesten, die auf einen polaren Ausfluss des Nebels hindeuten. Der binäre Zentralstern hat eine Umlaufzeit von etwa einem Tag. Die Entfernung des planetarischen Nebels zur Erde beträgt etwa 1.7 kpc. [595]
Visuelle Helligkeiten durch verschiedene Filter: B 15.93, V 15.77, R 16.0, I 15.65, J 15.113, H 14.985, K 14.851. [145]
| Bezeichnungen | PN G017.3-21.9: A 65, PK 17-21.1, ARO 26, ESO 526-03, Sh 2- 52, VV' 513 |
| Rektaszension (J2000.0) | 19h 46m 34s |
| Deklination (J2000.0) | -23° 08' 12" |
| Abmessungen | 100." (optisch) |
| Radialgeschwindigkeit | +13.0 ± 4.0 km/s |
| Expansionsgeschwindigkeit | 11.0 (O-III) km/s |
| Z-Stern Bezeichnungen | AG82 384, CSI -23 -19436, UBV 16806 |
| Z-Stern Magnitude | U: 15.01, B: 15.99, V: 15.90 |
| Z-Stern Spektraltyp | Op k |
| Entdecker | ABELL 1964 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel Abell 65 befindet sich im Sternbild Sagittarius, etwas abseits zwischen dem Teapot und Capricornus. Die beste Beobachtungszeit ist Mai bis September.
