Kugelsternhaufen NGC 6712 + PNs IC 1295, Kohoutek 4-8

NGC 6712 + IC 1295: Kugelsternhaufen NGC 6712 und Planetarischer Nebel IC 1295. Ausschnitt aus DSS2 [147]

Kugelsternhaufen NGC 6712

Am 16. Juni 1784 entdeckte der deutsch-britische Astronom Wilhlem Herschel ein Objekt, das er für einen «hellen Nebel» hielt, und katalogisierte es als I 47. Er beschrieb seine Entdeckung als «hell, sehr groß, unregelmäßig schwach, leicht auflösbare Sterne sichtbar» [463] Sein Sohn John katalogisierte das Objekt im Jahre 1864 als GC 4441 (h 3762) und erkannte es als Kugelsternhaufen. [467] John L. E. Dreyer nahm den Kugelsternhaufen als NGC 6712 in seinen berühmten Katalog auf. [313]

NGC 6712 ist ein gezeitengestörter Kugelsternhaufen mit mehr als 60'000 Sternen. Die Rötung des Haufens aufgrund von interstellarer Materie wird anhand der Farbkurven der RRab-Sterne auf E(B - V) = 0.35 ± 0.04 geschätzt. Die mittlere Entfernung beträgt 8.1 ± 0.2 kpc und das Alter wird auf 12 Milliarden Jahre geschätzt. [547]

Revised+Historic NGC/IC, Version 22/9, © Dr. Wolfgang Steinicke [277]
BezeichnungNGC 6712
TypGCL (IX)
Rektaszension (J2000.0)18h 53m 04.3s
Deklination (J2000.0)-08° 42' 20"
Durchmesser9.8 arcmin
Visuelle Helligkeit8.1 mag
Metrische Entfernung6.900 kpc
Dreyer Beschreibungglobular, pB, vL, irr, vglbM, rrr
Identifikation, AnmerkungenGCL 103
IC 1295: Aufnahme mit dem Very Large Telescope (VLT) in der Atacama Wüste in Chile. © ESO [546]

Planetarischer Nebel IC 1295

Dieser Nebel wurde am 28. August 1867 von dem amerikanischen Astronomen Truman Safford mit dem 18.5" Refraktor des Dearborn Observatory in Chicago entdeckt. Er fügte ihn als Nummer 82 in seine Liste der Entdeckungen ein, die er 1887 als Anhang zum Bericht des Dearborn Observatory für die Jahre 1885 und 1886 veröffentlichte. Dreyer wusste nichts von diesen Entdeckungen, bis er die Vorbereitungen für seinen «New General Catalogue» abgeschlossen hatte. Er fügte seine Entdeckungen als Anhang mit der Beschreibung hinzu: «ziemlich hell, ziemlich groß, in der Mitte allmählich heller.» [277, 313] Im Jahr 1895 fügte Dreyer den Nebel als IC 1295 hinzu. [314]

1919 führte Heber Doust Curtis am Lick-Observatorium eine Untersuchung von Nebeln durch und identifizierte IC 1295 als planetarischen Nebel. Er beschrieb seine Entdeckung mit: «Außerordentlich schwach; ein schwacher, dunstiger Ring von etwa 2' x 1.5' im Durchmesser 90° ±. Die zentralen Teile sind relativ leer, und er ist schwächer entlang und an den Enden der Hauptachse. In der Mitte befinden sich drei schwache Sterne, von denen einer wahrscheinlich der Zentralstern ist.» [544]

Revised+Historic NGC/IC, Version 22/9, © Dr. Wolfgang Steinicke [277]
BezeichnungIC 1295
TypPN
Rektaszension (J2000.0)18h 54m 37.1s
Deklination (J2000.0)-08° 49' 35"
Durchmesser1.5 arcmin
Fotografische (blaue) Helligkeit15.0 mag
Visuelle Helligkeit12.5 mag
Metrische Entfernung1.454 kpc
Dreyer BeschreibungpB, pL, gbM
Identifikation, AnmerkungenPK 25-4.2, CS=15.0
IC 1295 + Kohoutek 4-8: Ausschnitt aus PanSTARRS/DR1 Color [147]

Planetarischer Nebel Kohoutek 4-8

Dieser kleine planetarische Nebel wurde 1964 von L. Kohoutek im Rahmen der «Hamburger Schmidt-Kamera-Durchmusterung von schwachen planetarischen Nebeln» entdeckt. [545] Es scheint keine detaillierte Studie für diesen wahrscheinlich jungen PN zu geben. Er ist so klein und sieht auf Fotos wie ein bläulicher Stern aus. Simbad gibt folgende für verschiedene Bänder gemessene Magnituden an: J 14.792, H 14.802, K 13.946. [145]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
BezeichnungenPN G025.3-04.6: K 4- 8, PK 25-04.1, Sa 2-374
Rektaszension (J2000.0)18h 54m 20s
Deklination (J2000.0)-08° 53' 32"
Abmessungen 0." (optisch)
EntdeckerKOHOUTEK 1964

Auffindkarte

Der Kugelsternhaufen NGC 6712 und Planetarische Nebel IC 1295 befinden sich im Sternbild Scutum (Schild) und sind in den Monaten Mai bis August am besten zu beobachten.

Auffindkarte Kugelsternhaufen NGC 6712 + PNs IC 1295, Kohoutek 4-8
Kugelsternhaufen NGC 6712 + PNs IC 1295, Kohoutek 4-8 im Sternbild Scutum. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

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Quellenangaben