Phantomstreifen-Nebel (NGC 6741)
Geschichte
Dieser planetarische Nebel wurde am 19. August 1882 von dem amerikanischen Astronomen Edward Pickering durch visuelle Spektroskopie am 15-Zoll-Refraktor des Harvard College Observatoriums entdeckt. [277] Dreyer nahm den Nebel als NGC 6741 in seinen 1888 erschienenen «New General Catalogue» auf. [313]
Physikalische Eigenschaften
Das Alter dieses planetarischen Nebels wird auf 1400 Jahre geschätzt. Es handelt sich um ein dichtes, hoch angeregtes, fast längliches Ellipsoid, das von einer scharfen, niedrig angeregten Haut umgeben und in einen kugelförmigen Halo eingebettet ist, der einen großen Teil der Nebelmasse enthält. Die Kinematik, die physikalischen Bedingungen und die Ionenstruktur deuten darauf hin, dass sich NGC 6741 in einer tiefgreifenden Rekombinationsphase befindet, die vor etwa 200 Jahren begann und durch den raschen Helligkeitsabfall des massereichen, heißen und schwachen Post-AGB-Sterns verursacht wurde, der das Kernbrennen in der Wasserstoffhülle beendet hat und sich entlang der Abkühlungssequenz des Weißen Zwerges bewegt. [625]
Bezeichnung | NGC 6741 |
Typ | PN |
Rektaszension (J2000.0) | 19h 02m 37.0s |
Deklination (J2000.0) | -00° 26' 56" |
Durchmesser | 0.13 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 10.8 mag |
Visuelle Helligkeit | 11.5 mag |
Metrische Entfernung | 2.147 kpc |
Dreyer Beschreibung | planetary, stellar |
Identifikation, Anmerkungen | PK 33-2.1; J 475; CS=14.7 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel NGC 6741 befindet sich im Sternbild Aquila. Das Doppelsternpaar HD 176983/2 besteht aus einem bläulichen und einem rötlichen Stern und dient als Auffindhilfe für den PN. Die beste Beobachtungszeit sind die Monate Juni bis September.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Der blau/rote Doppelstern ist schön anzusehen. Die Position von NGC 6741 kann eindeutig anhand der Umgebungssterne identifiziert werden. Im 21 mm Ethos Okular (85x) erscheint der PN als kleines, aber helles Fusselchen. Im 9 mm Nagler (200x) ist der PN immer noch ein kleines Fusselchen. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, 18. 8. 2023, SQM 21.2, Bernd Nies