Sternhaufen Roslund 4 + Nebel IC 4954/5
Objektbeschreibung
Roslund 4 ist ein etwa 6.3 Millionen Jahre alter offener Sternhaufen mit der Trümpler-Klassifizierung II 3 m n.
Übersetzt heißt das: ein Haufen mit mittlerer Zahl von Mitgliedssternen (m=medium), der sich von der Umgebung abhebt und eine leichte Konzentration aufweist (II) und eine recht ungleichmäße Helligkeitsverteilung unter den Haufenmitgliedern hat (3="bright and faint stars in the cluster"). Das "n" steht für einen im Sternhaufen involvierten Nebel.
Name | Cl Roslund 4 |
Objekttyp | Open Cluster |
Rektaszension (J2000.0) | 20h 04m 48s |
Deklination (J2000.0) | +29° 11' 46" |
Parallaxen | 0.423 mas |
Radialgeschwindigkeit | -15.7 km/s |
Rotverschiebung z | -0.000052 |
Winkelausdehnung | 7.3' × 7.3' |
Magnituden | B 10.73; V 10 |
Identifiers | C 2002+290; Cl Roslund 4; OCISM 27; OCl 138; [KPS2012] MWSC 3246 |
IC 4954 und IC 4955 ist ein etwa 330 Bogensekunden großer Emission- und Reflexionsnebel, in den Roslund 4 eingebettet ist. Der Nebel weist starke Helligkeitsvariationen auf und zerfällt daher in drei Gebiete, die die Bezeichnungen Ced 175a, Ced 175b und Ced 175c tragen. Diese gehen auf eine Arbeit von Sven Cederblad am Lund-Observatorium in Schweden (1946) zurück.
Name | RA | Dec | Typ | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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IC 4954 | 20 04 45.0 | +29 15 12 | RN | 3 × 3 | 1.800 | D neb *, iF, * 11 close | LBN 153; CED 175 |
IC 4955 | 20 04 53.0 | +29 11 24 | RN | 5 × 5 | 1.800 | Fine neb * 12 | LBN 153; CED 175 |
Wie findet man Roslund 4?
Der Sternhaufen Roslund 4 befindet sich im Sternbild Vulpecula (Füchschen), welches sich zwischen Sagitta (Pfeil) und Cygnus befindet. Dieses steht in den Monaten März bis Dezember günstig für die Beobachtung. Ausgehend von 15 Vulpeculae, einem 4.6 mag Stern, findet man 50 Bogenminuten nord-nord-östlich ein 13 Bogenminuten weites Paar von Sternen 7. Größe: HD 190167 und südlicher HD 190228 . Über den nördlicheren der beiden Sterne verlängert hinaus man die Verbindungslinie 15 Vul - Paar um weitere 50 Bogenminuten.
Visuelle Beobachtung
Da die Sternhaufen des Roslund-Katalogs auf spektroskopischem Wege gefunden wurden, gelten sie für den visuellen Beobachter als schwierig. Trotz der oben genannten Trümpler-Klassifizierung trifft dies auch auf Roslund 4 zu. Allerdings vereinfacht der helle Nebel IC 4954 die Beobachtung erheblich.
200 mm Öffnung: Schon bei mäßigem Himmel kann man die hellsten Teile von ihm ab etwa 20 cm Öffnung erkennen und findet um diesen Nebel herum etwa ein gutes Dutzend Sterne. Allerdings kann von "detached" kaum die Rede sein.
400 mm Öffnung: Bei 40cm Öffnung bleibt Roslund 4 ein unscheinbarer, kaum gegen den Hintergrund abgesetzter Sternhaufen; allerdings steigt die Anzahl schwacher (schwächer 12. Größe) Sterne deutlich an. IC 4954 zerfällt für den visuellen Beobachter in drei helle Nebelgebiete, die am 400 mm f/5 im 9 mm Okular eindeutig sichtbar sind. Für Ced 175c, den nördlichsten Teil, sollte man hohe Vergrößerung verwenden, da er klein ist und sehr dicht an einem Stern 10ter Größe steht. In der Zeichnung wurden die schächsten Mitglieder des offenen Sternhaufens weggelassen und die hellsten Wolken des Nebels IC 4954 dargestellt. Es wurde kein Filter verwendet; die gezeichnete Region ist etwa 5x7.5 Bogenminuten groß.