Messier 45, Plejaden
Geschichte
Die Plejaden sind der uns am nächsten gelegene und dadurch am größten erscheinende galaktische Sternhaufen. Die von bloßem Auge sechs, sieben oder manchmal auch mehr sichtbaren Sterne sind schon seit der Steinzeit bekannt. Eine der frühesten Darstellungen ist eine Höhlenmalerei im «Saal der Stiere» in der Höhle von Lascaux in Frankreich: Sechs Punkte über dem Nacken eines Auerochsen, geschätztes Alter 21'000 bis 22'000 Jahre. Ebenfalls erwähnenswert ist eine Darstellung auf der «Himmelsscheibe von Nebra», eine in Deutschland gefundene Bronzescheibe aus etwa 1600 v. Chr. [266]





Der auch als «Siebengestirn» bezeichnete Sternhaufen hat Einzug in zahlreiche Mythen erhalten. Die bekannteste stammt aus der griechischen Mythologie. Die hellsten Sterne sind nach den sieben Töchtern der Pleione, der Frau des Himmelsgewölbende tragenden Titanen Atlas benannt: Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete. Sie wurden von Orion geliebt und verfolgt, aber nie erreicht. Bis heute eilt er Nacht für Nacht am Himmel nach, ohne sie je einzuholen. [20]
Physikalische Eigenschaften

Der Sternhaufen M 45 ist rund 410 Lichtjahre entfernt und zählt mindestens 250 Sterne, deren Zugehörigkeit bestätigt ist. Wahrscheinlich sind es weitaus mehr. Das Alter wird auf 20 Millionen Jahre geschätzt. [4] Der ganze Haufen bedeckt rund 2°, etwa der vierfache Vollmonddurchmesser. Die neun hellsten Sterne sind vom Typ B und eingehüllt in mehrere Reflexionsnebel. Sie konzentrieren sich auf ein Gebiet von etwas mehr als 1°. Die Formation sieht etwas aus wie eine Miniatur-Ausgabe des Großen Wagens im Sternbild Ursa Maior (Großer Bär), weshalb der Haufen in der Schweizer Astronomieszene den Spitznamen «Gummibärchen» erhalten hat.
Name | RA | Dec | Typ | Bmag | Vmag | Dim | Dreyer Beschreibung | Identifikation |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NGC 1432 | 03 45 49.5 | +24 22 06 | RN | 26.00 × 26.0 | eF, vL, dif (Maja Plejadum) | LBN 772, Maia nebula | ||
NGC 1435 | 03 46 10.0 | +23 45 54 | RN | 30.00 × 30.0 | vF, vL, dif (Merope) | CED 19I, Merope nebula | ||
IC 349 | 03 46 20.0 | +23 56 23 | RN | 0.50 × 0.5 | eF, vS, Pos. 165°, Dist. 36" from Merope | CED 19I, Barnard's Merope nebula |
Auffindkarte
M 45 befindet sich im Sternbild Stier zwischen dem Stierkopf und dem Sternbild Perseus. Die beste Beobachtungszeit hierfür ist September bis Februar.

Visuelle Beobachtung
