IC 348: Sternhaufen mit Nebel
Geschichte
Am 1. Dezember 1866 entdeckte der amerikanische Astronom Truman Safford einen von einem Nebel umgebenen offenen Sternhaufen. In seinen Notizen notierte er dazu folgende Fußnote: «Lockerer Sternhaufen mit Nebel». Doch John L. E. Dreyer übersah diese Notiz, als er seinen ersten «Index Catalogue» [314] für 1895 vorbereitete und erwähnte zum Eintrag IC 348 nur den Nebel in seiner Beschreibung. So kam es, dass Dreyer in seinem zweiten «Index Catalogue» [315] von 1910 die Entdeckung von Edward Barnard aus dem vom 6. Dezember 1893 mit der Beschreibung «Sterne 8. Größe in schwachen, extrem großen Nebel» mit IC 1985 als Doppeleintrag für dasselbe Objekt aufnahm. [196]
Physikalische Eigenschaften
Bei IC 348 handelt es sich um einen jungen Sternhaufen und Sternentstehungsgebiet. Der Haufen enthält etwa 400 Sterne, die sich über einen Bereich von etwa 20 Bogenminuten verteilen. Die massereichsten Sterne sind das Doppelsternsystem BD +31° 643, welche vom Spektraltyp B5 sind und einen Winkelabstand von 0.6 Bogensekunden zueinander haben. Etwa die Hälfte aller Sterne besitzt eine zirkumstellare Scheibe, aus dem sich ein Planetensystem bilden könnte. Das Alter des Haufens wird auf zwei Millionen Jahre geschätzt. Die Entfernung beträgt etwa 315 Parsec, rund 1000 Lichtjahre. [356, 357]
Name | RA | Dec | Typ | vMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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IC 348 | 03 44 34.1 | +32 09 47 | OCL (IV2pn) | 7.3 | 10 | 0.394 | pB, vL, vgbM | IC 1985; OCL 409; LBN 758; CED 20 |
IC 1985 | 03 44 34.1 | +32 09 47 | dup | 7.3 | 10 | 0.394 | * 8 in F, eL neb | IC 348; OCL 409; LBN 758; CED 20 |
Auffindkarte
Der offene Sternhaufen mit galaktischem Nebel IC 348 befindet sich im Sternbild Perseus beim Stern Atik (ο Persei). Die beste Beobachtungszeit ist August bis März, wenn das zirkumpolare Sternbild nachts am höchsten steht.