Ringhaufen (NGC 1513)
Geschichte
Der Sternhaufen wurde am 28. Dezember 1790 von Wilhelm Herschel mit seinem berühmten Spiegelteleskop mit 18.7 Zoll Öffnung und 20 Fuß Brennweite entdeckt. Er katalogisierte ihn als VII 60 und notierte: «Eine große Ansammlung beträchtlich großer Sterne, ziemlich komprimiert und sehr reich, von unregelmäßiger Figur, 7 Fuß Durchmesser». [465] Es wurde als NGC 1513 von Dreyer in seinen «New General Catalogue» aufgenommen. [313]
Physikalische Eigenschaften
Nach Trümpler wird dieser Offene Sternhaufen mit II 1 m klassifiziert. II steht für eine deutliche Konzentration zum Zentrum und einem guten Kontrast zum Himmel, 1 deutet auf eine gleichmässe Helligkeitsverteilung der Sterne hin. m bezieht sich auf die Zahl der sichtbaren Mitglieder des Haufens und ist eine Abkürzung für mässig. Das Alter dieses offenen Sternhaufens beträgt etwa 130 Millionen Jahre, seine Entfernung etwa 1320 pc (4300 Lichtjahre). [138]
Bezeichnung | NGC 1513 |
Typ | OCL (II1m) |
Rektaszension (J2000.0) | 04h 09m 57.0s |
Deklination (J2000.0) | +49° 30' 54" |
Durchmesser | 12 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 8.4 mag |
Metrische Entfernung | 1.320 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, L, vRi, pC, st vL |
Identifikation, Anmerkungen | WH VII 60; GC 809; OCL 398 |
Wie findet man NGC 1513?
NGC 1513 steht ziemlich genau auf der Verbindungslinie zwischen dem Stern Algenib (α Perseii), auch Mirfak genannt, und Capella (α Aurigae) bei 2/5 des Weges. Der offene Sternhaufen liegt etwa 1 Grad südöstlich von λ Perseii.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: Entgegen der Beschreibung im NGC fällt dieser Sternhaufen nicht durch eine gleichmässige Helligkeitsverteilung auf. Auf den ersten Blick sind bei hundertfacher Vergrösserung in einem Teleskop der 20cm-Klasse ein gutes halbes Dutzend Sterne dominierend, die zudem recht gut in einem Kreis angeordnet sind (in Abb.1 rechts unterhalb der Bildmitte). Daher der Name «Ring-Cluster». Erst bei längeren Betrachten fallen die weiteren, schwächeren Sterne auf, die sich von dem Ring zu einem Stern zehnter Grösse (im Bild oben) erstrecken. — Frank H. Leiter
400 mm Öffnung: Mit 21 mm Ethos Okular (85-fach) ist ein schwacher offener Sternhaufen zu sehen, der sich gut von der Umgebung abhebt. Eine S-förmige Kette aus kleinen Sternchen schlängelt sich durch den Haufen, welcher weiter aussen von einem Ring aus helleren Sternen umgeben ist. — Taurus T400 f/4.5 Dobsonian, Hasliberg Reuti, 6. 11. 2021, Bernd Nies