Andromeda-Galaxie (Messier 31)

Messier 31
Messier 31: Andromedagalaxie; Refraktor Takahashi FSQ-106ED f/5.0, SBIG STL-11000M, -20 °C, 10 Micron GM 2000 QCI Ultraportable; 45 x 5 min Baader-RGB-Filter (1x1); Gurnigelpass, 1600 m ü. M.; © 10. 9. 2010 Manuel Jung [45]
Messier 31
Messier 31: Andromedagalaxie; Celestron RASA 11" f/2.22; ZWO ASI6200 Pro; Tentlingen; © 2020 Peter Kocher [33]
M 31
M 31: Andromeda-Galaxie; FSQ 106 auf AOK Herkules V12 Montierung, Moravian G3-16200; R 15x5 min, G 15x5 min, B 16x5 min; Lü-Stailas; © 9. 8. 2021 Stefan Berchten, Hansjörg Wälchli [35]

Geschichte

Messier 31
Messier 31: Aufnahme mit und ohne Solarisation; 500/2500 mm Newton + SBIG ST-6; Sternwarte Bülach; © 1996 Stefan Meister

Die Andromeda-Galaxie wurde bereits 905 v. Chr. vom persischen Astronomen Al Sufi erwähnt und war als «kleine Wolke» schon lange vor der Erfindung des Teleskops 1609 auf Sternkarten eingezeichnet.

Die erste Beobachtung mit Teleskop wird üblicherweise dem deutschen Astronomen Simon Marius im Jahr 1611 oder 1612 zugeschrieben. Er verglich das schwache Scheinen mit der einer durch Horn scheinenden Kerze. Frühe Astronomen vermuteten, dass der «Andromedanebel» aus leuchtendem Gas bestünde und ein nahe gelegenes Planetensystem in der Entstehung sei. Spektroskopische Analysen machten diese Theorie zunichte und zeigten, dass das Licht von unzähligen Sternen stammen musste.

Erste Indizien der wahren Natur und Dimension dieses Spiralnebels tauchten Ende 1923 auf, als mehrere Cepheid-Veränderliche gefunden wurde. In einer Studie dieser Cepheiden mittels dem 100"-Teleskop auf Mount Wilson bewies Edwin Hubble endgültig, dass es sich hier um ein extragalaktisches Objekt handeln musste und leitete eine vorläufige Entfernung von 900'000 Lichtjahren ab. Seine Veröffentlichte beendete die lange Kontroverse um die Natur dieser «Spiralnebel». Spätere Studien mit dem neu fertiggestellten 200"-Teleskop zeigten, dass sich die Cepheiden in der Andromeda-Galaxie in zwei unterschiedliche Populationen mit unterschiedlichen Leuchtstärken unterteilen ließen und frühere Entfernungsbestimmungen um den Faktor 2-3 daneben lagen. [4] Aktuelle Messungen auf Simbad geben eine Entfernung von 2.5 bis 2.6 Millionen Lichtjahre und dass sich M 31 mit einer Geschwindigkeit von rund 300 km/s in unsere Richtung bewegt. [145]

Physikalische Eigenschaften

M 31 ist die größte und uns am nächsten gelegene Spiralgalaxie — abgesehen natürlich von unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße mit ihren Begleitern. Sie besitzt vier kleine, elliptische Begleitgalaxien, welche sich in ihrem Schwerefeld befinden. Zwei von ihnen (M 32 und M 110) liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die anderen zwei (NGC 147 und NGC 185) liegen rund 7° in nördlicher Richtung im Sternbild Cassiopeia. Bei NGC 206 handelt es sich um eine helle Sternenwolke innerhalb der Galaxie M 31. Weiterhin ist M 31 Heimat vieler Kugelsternhaufen, von denen G 1 der hellste ist.

NGC 206
NGC 206: Sternenwolke NGC 206 in Andromedagalaxie M 31; 500 mm Cassegrain 3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 90+30+30+30 min LRGB; Berner Oberland; © 2011 Radek Chromik [32]
Messier 110 (NGC 205)
Messier 110 (NGC 205): Begleiter der Andromedagalaxie; 500 mm Cassegrain 3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 150+40+40+40 min LRGB; Berner Oberland; © 2011 Radek Chromik [32]
NGC 206
NGC 206: Sternwolke in M 31; RC 500 auf AOK Herkules V48 Montierung; SBIG STL-11000M/C2; -30 °C Chiptemperatur, R/G/B ungebinnt, R 12×5 min, G 10×5 min, B 10×5 min; Sternwarte Son Bi, Mallorca; © 1.–3. 12. 2016 Beat Kohler, Hansjörg Wälchli [35]
NGC 206 + M 32
NGC 206 + M 32: ternwolke NGC 206 und Begleitgalaxie M 32; Takahashi Mewlon 250 CR (2500 mm f/10), SBIG STL 11k; 21L x 600 sec 1×1, 10R, 14G, 15B 2×2 x 600sec, 12HA x 1200 sec; Berner Oberland; © 3.10. 2016 – 14.10. 2017 Bernhard Blank, Dragan Vogel [32]
Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ bMag vMag B-V SB Dim PA z D(z) MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
NGC 147 00 33 11.7 +48 30 26 Gx (E5/P) 10.5 9.5 1.0 14.5 13.2 × 7.8 25 -0.000644 0.730 vF, vL, iR, gsmbM * 11 UGC 326, MCG 8-2-5, DDO 3, CGCG 550-6
NGC 185 00 38 57.6 +48 20 14 Gx (E3) 10.1 9.2 0.9 14.4 8 × 7 35 -0.000674 0.670 pB, vL, iR, vgmbM, r UGC 396, MCG 8-2-10, CGCG 550-9, IRAS 00362+4803
NGC 205 00 40 22.1 +41 41 07 Gx (E5) 8.9 8.1 0.8 14.0 19.5 × 11.5 170 -0.000804 0.800 vB, vL, mE 165°, vgvmbM M 110, UGC 426, MCG 7-2-14, CGCG 535-14, IRAS 00376+4124
NGC 206 00 40 32.3 +40 44 18 GxyP 14.0 4.2 0.790 vF, vL, mE 0° part of M 31
NGC 221 00 42 41.8 +40 51 57 Gx (E2) 9.0 8.1 0.9 12.5 8.5 × 6.5 179 -0.000667 0.770 ! vvB, L, R, psmbMN M 32, UGC 452, MCG 7-2-15, IRAS 00399+4035, ARAK 12, Arp 168, CGCG 535-16
NGC 224 00 42 44.3 +41 16 08 Gx (Sb) 4.4 3.4 1.0 13.5 189.1 × 61.7 35 -0.001001 0.790 !!! eeB, eL, vmE (Andromeda) M 31, UGC 454, MCG 7-2-16, CGCG 535-17, Andromeda nebula

Auffindkarte

M 31 befindet sich im Sternbild Andromeda, nur 1° 20' vom 4.5 mag hellen Stern ν Andromedae entfernt. Die beste Beobachtungszeit ist Juli bis Februar.

Auffindkarte Andromeda-Galaxie (Messier 31)
Andromeda-Galaxie (Messier 31) im Sternbild Andromeda. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

M 31, M 32, M 110
M 31, M 32, M 110: Bleistiftzeichnung; Borg 125/800 f/6.4 ED Apo; © Jozef Cukas

Von Auge als verwaschener Stern oder Nebelfleck erkennbar. Im Feldstecher ist das ganze Ausmaß bzw. die Größe erkennbar. Die Begleitgalaxien M32 und M110 zeigen sich bereits in einem kleinen Amateurfernrohr. M32 ist fast kugelförmig, während M110 elliptisch erscheint. Neben dem hellen Kern von M31 sind problemlos in mittleren Teleskopen die beiden schwarzen Staubbänder wahrnehmbar. In größeren Teleskopen werden Knoten bzw. verwaschene Kugelsternhaufen, welche zur Galaxie gehören, sichtbar. [192]

12.5" Ninja-Dobson, F:4.5 / TV-Nagler 31mm, 46x, 1.78°
Eduard von Bergen

Weitere Objekte in der Nähe (±15°)

Quellenangaben