Offener Sternhaufen NGC 752
Geschichte
Dieser offene Sternhaufen wurde wahrscheinlich erstmals von dem italienischen Astronomen Giovanni Batista Hodierna vor 1654 gesehen. Er beobachtete in Palermo, Sizilien, mit einem kleinen Galileischen Refraktor mit 20-facher Vergrößerung. Seine Erwähnungen eines Nebels «juxta Triangulum» auf den Seiten 7, 11 und 48 könnten sich auch auf Messier 33 beziehen. Seine Klassifizierung eines Nebels lautete: nebulös für das bloße Auge, aber in einem Teleskop aufgelöst. Leider war seine Veröffentlichung außerhalb Siziliens kaum bekannt und wurde erst in den 1980er Jahren wiederentdeckt. [128, 196, 217, 277, 364]
Wilhelm Herschel beobachtete diesen Sternhaufen erstmals am 24. August 1783 mit seinem 6.2 Zoll Spiegelteleskop. Seine Schwester Caroline entdeckte den Haufen unabhängig davon am 29. September 1783 mit ihrem 4.2 Zoll Kometensucher-Spiegelteleskop. [364] Später, am 21. September 1786, als er mit seinem 18.7 Zoll Teleskop seine Durchmusterungen durchführte, listete Wilhelm Herschel den Haufen als VII 32 auf (Klasse VII = ziemlich komprimierte Haufen aus großen oder kleinen Sternen). Er bemerkte: «Ein sehr großer, grob gestreuter Haufen aus sehr großen Sternen, unregelmäßig rund, sehr reichhaltig, nimmt wie ein nebulöser Stern für das bloße Auge 1/2 Grad ein.» [464] Dreyer fügte diesen Haufen im Jahre 1888 als NGC 752 seinem «New General Catalogue» hinzu.[313]
Physikalische Eigenschaften
NGC 752 ist ein alter und lockerer offener Sternhaufen. Das Alter wird auf etwa 1.12 Milliarden (109) Jahre geschätzt. [138]
Bezeichnung | NGC 752 |
Typ | OCL (III1m) |
Rektaszension (J2000.0) | 01h 57m 35.0s |
Deklination (J2000.0) | +37° 50' 00" |
Durchmesser | 75 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 5.7 mag |
Metrische Entfernung | 0.458 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, vvL, Ri, st L & sc |
Identifikation, Anmerkungen | WH VII 32; h 174; GC 457; OCL 363 |
Galaxien im Hintergrund
Im offenen Sternhaufen NGC 752 können eine Reihe kleiner und schwacher Hintergrundgalaxien gesehen werden. Diese können für CCD-Fotografen und Nutzer großer Dobsonian-Teleskope eine reizvolle Herausforderung darstellen. Die größte und hellste von ihnen ist IC 179, die am 28. Juni 1890 von Lewis Swift mit dem 16-Zoll-Refraktor am Warner-Observatorium entdeckt wurde. [364] Die anderen Galaxien stammen größtenteils aus dem «Uppsala General Catalogue of Galaxies» (UGC), zusammengestellt von Peter Nilson im Jahr 1973. [459]
PGC | RA | Dec | Type | Dim | Btot | HRV | PA | Names |
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PGC 7124 | 01 54 57.7 | +37 20 33 | S | .9 x .6 | 15.4 | 165 | UGC 1380, CGCG 522-59, KUG 151+370 | |
PGC 7220 | 01 55 58.6 | +37 07 49 | S | 1.2 x 1.1 | 14.7 | 5218 | UGC 1398, MCG 6-5-54, CGCG 522-69, IRAS 1530+3653 | |
PGC 7263 | 01 56 23.8 | +37 12 58 | SB | 1.1 x .6 | 15.3 | 4458 | 100 | UGC 1404, MCG 6-5-56, CGCG 522-73 |
PGC 7300 | 01 56 46.1 | +36 53 14 | S | 1.2 x .6 | 14.8 | 65 | UGC 1416, MCG 6-5-59, CGCG 522-81 | |
PGC 7489 | 01 58 55.9 | +37 44 45 | 15.6 | CGCG 522-95 | ||||
PGC 7579 | 02 00 11.3 | +37 36 14 | SB | 1.3 x 1.1 | 14.7 | 4044 | 15 | UGC 1474, MCG 6-5-76, CGCG 522-100 |
PGC 7581 | 02 00 11.5 | +38 01 15 | E | 1.8 x 1.5 | 13.4 | 4188 | 110 | IC 179, UGC 1475, MCG 6-5-75, CGCG 522-101 |
PGC 7646 | 02 00 55.0 | +38 12 42 | SB | 1.8 x .7 | 13.9 | 4107 | 87 | UGC 1493, MCG 6-5-77, CGCG 522-102, IRAS 1579+3758 |
Auffindkarten
Der offene Sternhaufen NGC 752 befindet sich im Sternbild Andromeda und liegt etwa auf halbem Weg zwischen den Sternen Almach (γ Andromedae) und β Trianguli. An einem dunklen Ort ist er mit bloßem Auge sichtbar. Mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop (ca. 4° Gesichtsfeld) kann der Asterismus «Golfschläger» mit dem Sternhaufen NGC 752 als Ball identifiziert werden. Die beiden hellen Sterne mit 56 And bilden dabei den Schlägerkopf. [129] Wenn Du ein Teleskop mit großem Durchmesser besitzt, erhöhe die Vergrößerung und verwende die 2°-Nahaufnahme der Suchkarte, um die winzigen Hintergrundgalaxien aufzuspüren. Die beste Beobachtungszeit ist von Juni bis Februar.