Sternbild Centaurus (Kentaur)

Centaurus
Centaurus: IAU Sternbildkarte [150]

Eigenschaften

Centaurus ist ein ausgedehntes Sternbild mit ungewöhnlich vielen hellen Sternen und einer Fläche von 1060 Quadratgrad, südlich von Hydra. Das Zentrum kulminiert jeweils etwa am 6. April um Mitternacht. Zwischen den Hufen des Zentauren befindet sich das Kreuz des Südens. [9, 15]

Sterne mit Eigennamen [154]
α1 Cen Rigel Kentaurus, Rigil Kent, Toliman
β Cen Agena, Hadar
θ Cen Menkent
Daten für das Sternbild Centaurus [150]
IAU NameCentaurus
IAU GenitivCentauri
IAU KürzelCen
Deutscher NameKentaur
Saison (47° N)März … April
Rektaszension11h 05m 21s … 15h 03m 11s
Deklination-64° 41' 45" … -29° 59' 42"
Fläche1060 deg2
Nachbarn (N↻)Hya, Ant, Vel, Car, Mus, Cru, Cir, Lup, Lib

Kataloge

Sternbild Centaurus
Sternbild Centaurus: Illustration aus «Uranometria» von Johann Bayer, Kupferstich von Alexander Mair, 1603 [28]

Mythologie und Geschichte

Die Zentauren waren in der griechischen Mythologie meist wilde Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen bis zur Hüfte, darunter dem Leib eines Pferdes. Der Zentaur Chiron aber war dagegen sehr weise und besonders in der Medizin, Musik und Botanik bewandert. Er war der Lehrer des Achill und des Asklepios. Chiron war auch der Beschützer vieler Helden und hat angeblich die Sternbilder "erfunden". Selbst an den Himmel versetzt wurde er, nachdem ihn Herkules aus Versehen mit einem vergifteten Pfeil getroffen hatte (diese Erklärung wird manchmal auch für Sagittarius überliefert, einen anderen "himmlischen" Zentauren). Am Himmel soll er den in einen Wolf verwandelten König Lykaon (Lupus) in Schach halten.

Das Sternbild war den Griechen bekannt, da es infolge der Präzession der Erdachse vor 2000-3000 Jahren vom Mittelmeerraum, Unterägypten und Vorderasien aus voll gesehen werden konnte. [7]

Quellenangaben

  • [7] «Der grosse Kosmos-Himmelsführer» von Ian Ridpath und Wil Tirion; Kosmos Verlag; ISBN 3-440-05787-9
  • [9] «Drehbare Sternkarte SIRIUS» von H. Suter-Haug; Hallwag-Verlag, Bern
  • [15] «Hartung's Astronomical Objects for Southern Telescopes» by David Malin and David J. Frew; Melbourne University Press 1995; ISBN 0-522-84553-3
  • [28] «Uranometria omnium asterismorum continens schemata, nova methodo delineata aereis laminis expressa» Johann Bayer, Augsburg, 1603; DOI:10.3931/e-rara-309
  • [150] IAU: The Constellations, 11. Oktober 2020; iau.org/public/themes/constellations
  • [154] Yale Bright Star Catalog, 15. Oktober 2020; tdc-www.harvard.edu/catalogs/bsc5.html