Sternbild Lupus (Wolf)

Lupus
Lupus: IAU Sternbildkarte [150]

Eigenschaften

Das Sternbild Lupus steht in einem Ausläufer des Milchstraßenbandes, südlich von Libra, den Scheren des Skorpion und östlich von Centaurus. Die Fläche des Sternbildes beträgt 334 Quadratgrad und das Zentrum kulminiert jeweils etwa am 9. Mai um Mitternacht. [9, 15]

Daten für das Sternbild Lupus [150]
IAU NameLupus
IAU GenitivLupi
IAU KürzelLup
Deutscher NameWolf
Opposition12. Mai
Saison (47° N)April … Mai
Rektaszension14h 17m 48s … 16h 08m 37s
Deklination-55° 34' 48" … -29° 50' 16"
Fläche334 deg2
Nachbarn (N↻)Lib, Hya, Cen, Cir, Nor, Sco

Kataloge

Sternbild Lupus
Sternbild Lupus: Illustration aus «Uranometria» von Johann Bayer, Kupferstich von Alexander Mair, 1603 [28]

Mythologie und Geschichte

Einer Erzählung von Eratostenes nach handelt es sich bei Lupus um den blutrünstigen König Lykaon von Arkadien. Er soll fast alle seine zahlreichen Söhne umgebracht haben. Zeus hatte mit Lykaons Tochter einen Sohn namens Arkas. Eines Tages war Zeus im Palast des Lykaon zum Essen eingeladen. Um zu prüfen, ob der Gast tatsächlich der mächtige Zeus sei, zerstückelte Lykaon seinen Schwiegersohn Arkas und setzte ihn Zeus als Mahlzeit vor. Zeus erkannte jedoch sofort das Fleisch seines armen Sohnes und warf in rasendem Zorn den Tisch um, tötete Lykaons Söhne mit einem Blitz und verwandelte Lykaon selbst in einen Wolf. Dann fügte Zeus die Teile seines Sohnes wieder zusammen und übergab ihn der Pleiade Maia, die ihn aufzog. Der Zentaur Chiron hält nun in alle Ewigkeit den in einen Wolf verwandelten Lykaon in Schach. [20]

Dr. House
Dr. House: It's not lupus. It's never lupus.

Nach [7] sahen die Griechen und Römer in Lupus ein nicht näher bezeichnetes wildes Tier, das von Centaurus den Göttern geopfert werden sollte. Die Identifizierung mit einem Wolf sei anscheinend erst im Zeitalter der Renaissance erfolgt.

Quellenangaben

  • [7] «Der grosse Kosmos-Himmelsführer» von Ian Ridpath und Wil Tirion; Kosmos Verlag; ISBN 3-440-05787-9
  • [9] «Drehbare Sternkarte SIRIUS» von H. Suter-Haug; Hallwag-Verlag, Bern
  • [15] «Hartung's Astronomical Objects for Southern Telescopes» by David Malin and David J. Frew; Melbourne University Press 1995; ISBN 0-522-84553-3
  • [20] «Sternbilder und ihre Mythen» von Gerhard Fasching; Zweite, verbesserte Auflage; Springer Verlag Wien, New York; ISBN 3-211-82552-5 (Wien); ISBN 0-387-82552-5 (New York)
  • [28] «Uranometria omnium asterismorum continens schemata, nova methodo delineata aereis laminis expressa» Johann Bayer, Augsburg, 1603; DOI:10.3931/e-rara-309
  • [150] IAU: The Constellations, 11. Oktober 2020; iau.org/public/themes/constellations