Whirlpool-Galaxie (Messier 51)
Geschichte
Die bekannte Whirlpool-Galaxie wurde am 13. Oktober 1773 von Charles Messier entdeckt, als er den Kometen dieses Jahres beobachtete. Er schrieb dazu: «Sehr schwacher Nebel, ohne Sterne. [...] Er ist mit einem gewöhnlichen Teleskop von 3 1/2 Fuß [Brennweite] nur schwer zu sehen: In seiner Nähe befindet sich ein Stern der 8. Größe. [...] Er ist doppelt, jeder hat ein brillantes Zentrum und ist 4' 35" voneinander entfernt. Die beiden Atmosphären berühren sich. Einer ist schwächer als der andere.» [281]
Die faszinierende Spiralform wurde erstmals 1845 von Lord Rosse in seinem riesigen 6-Fuß Reflektor im irischen Paronstown bemerkt. Anfänglich vermutete man hinter den Spiralnebeln entstehende Planetensysteme, doch wurde dies 1923 von Edwin Hubble widerlegt. [4]
In Halton Arps 1966 erschienenen «Atlas of Peculiar Galaxies» findet man die beiden interagierenden Galaxien unter Arp 85. Er notierte: «Schwache Schwaden und Verlängerungen vom Begleiter.» [199]
Physikalische Eigenschaften
Gemessene Entfernungen von M 51 reichen von 6.2 Mpc bis 8.4 Mpc (20 bis 27 Millionen Lichtjahre). Die kleine Begleitgalaxie NGC 5195 befindet sich in der gleichen Entfernung, etwas nach hinten versetzt. [145]
Name | RA | Dec | Typ | bMag | vMag | B-V | SB | Dim | PA | z | D(z) | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NGC 5194 | 13 29 52.6 | +47 11 44 | Gx (Sbc) | 9.0 | 8.4 | 0.6 | 12.9 | 11.2 × 6.9 | 7 | 0.001544 | 6.52 | 8.600 | !!!, Great Spiral neb | h 1622; GC 3572; M 51; UGC 8493; MCG 8-25-12; IRAS 13277+4727; KCPG 379A; CGCG 246-8; Arp 85; VV 1; VV 403; Whirlpool galaxy |
NGC 5195 | 13 29 59.2 | +47 16 03 | Gx (SB0-a) | 10.5 | 9.6 | 0.9 | 13.0 | 5.9 × 4.6 | 79 | 0.001551 | 6.55 | 8.600 | B, pS, lE, vgbM, inv in M 51 | WH I 186; h 1623; GC 3574; UGC 8494; MCG 8-25-14; CGCG 246-9; IRAS 13278+4731; KCPG 379B; Arp 85; VV 1; Whirlpool galaxy |
Auffindkarte
Die Whirlpool-Galaxie befindet sich im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici), unterhalb und rechtwinklig zu den beiden hinteren Deichselsternen im Großen Wagen. Von Januar bis Juli können die Galaxien am besten beobachtet werden.
Visuelle Beobachtung
350 mm Öffnung: In mittelgroßen Amateurteleskopen sind die Spiralarme gut sichtbar. Zwei Arme winden sich spiralförmig um den hellen und großen Kern. Der eine Spiralarm verbindet M51 mindestens optisch mit der kleineren Galaxie NGC 5195. Selten kommt es vor, dass eine Supernova in einer Galaxie genügend hell aufblinkt. Doch es war wieder einmal soweit, dass ein Stern vollständig explodierte und wir dies von der Erde aus beobachten können. Dies zwar mit 30 Millionen Jahren Verspätung, denn solange brauchte das Licht von der Galaxie M51 zu uns. Die Entdeckung einer Supernova ist einer der wenigen Möglichkeiten, wo sich Amateurastronomen noch profilieren können. So geschehen am 27. Juni 2005. Der Amateurastronom Wolfgang Kloehr hat mit einem relativ einfachen Equipment, Meade 8" Schmidt-Newton-Teleksop auf LXD-75 und Deep-Sky-Imager, die Supernova als Erster fotografiert bzw. entdeckt. — 14" PWO-Dobson, F:4.6 / TV-Radian 8mm, 200x, 0.3°, Eduard von Bergen
400 mm Öffnung: Das Galaxienpaar hatte die besten Sichtbedingungen nahe dem Zenit. Die spiralförmige Struktur ist beeindruckend und war am besten mit dem 11 mm Delite Okular (163x) sichtbar. Ein Muss, wenn die Galaxie am höchsten am Himmel steht. — Taurus T400 f/4.5 Dobsonian, Glaubenberg Langis, 28. Februar 2022, Bernd Nies
762 mm Öffnung: Der visuelle Eindruck lässt sich ungefähr mit einer MallinCam Videokamera und einer Integrationszeit von etwa drei Sekunden reproduzieren. Verwendet wurde ein nachgeführtes 30" f/3.3 SlipStream-Dobson. Das entstandene Bild kommt dem visuellen Sehen mit einem 13 mm Tele Vue Ethos Okular sehr nahe. — 14. 3. 2012, Eduard von Bergen