M 38, NGC 1907 & Abell 9
Offener Sternhaufen M 38
Der offene Sternhaufen Messier 38 wurde von Le Gentil im Jahre 1749 entdeckt. Es handelt sich um einen lockeren und unregelmäßigen Haufen mit einem relativ leeren Zentrum. Die hellsten Sterne bilden die Form eines schiefen Kreuzes oder auch etwas ungeschickt geschriebenen griechischen Buchstaben "Pi". Der Durchmesser beträgt etwa 21 Bogenminuten und der Haufen umfasst weit über 100 Sterne. Die Distanz zu M 38 misst etwa 4200 Lichtjahre, woraus sich ein wahrer Durchmesser des Haufens von rund 25 Lichtjahren ergibt. Ein Wert, der vergleichbar mit dem von M 37 ist.
Die frühesten Mitgliedssterne sind Riesen der Spektralklasse B5 mit einer absoluten Helligkeit von etwa -1.5 mag. Der Haufen enthält ebenfalls eine Anzahl von A-Typen Hauptreihensterne und einige Riesen des Typs G. Der hellste Stern des Haufens ist ein gelber G0 Riese mit einer visuellen Helligkeit von 7.9 Magnituden, was etwa der 900fachen Leuchtkraft der Sonne entspricht. Die Sonne in derselben Entfernung erschiene uns demanch etwa 15.3 Magnituden hell. [4]
Bezeichnung | NGC 1912 |
Typ | OCL (II2r) |
Rektaszension (J2000.0) | 05h 28m 43.0s |
Deklination (J2000.0) | +35° 51' 18" |
Durchmesser | 15 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.4 mag |
Metrische Entfernung | 1.066 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, B, vL, vRi, iF, st L & S |
Identifikation, Anmerkungen | GC 1119; M 38; OCL 433 |
Offener Sternhaufen NGC 1907
NGC 1907 ist ein kleiner offener Sternhaufen, etwa 35 Bogenminuten südwestlich von M 38. John L. E. Dreyer beschrieb ihn als runden, gedrängten Haufen, ziemlich reich an Sternen von 9 bis 12 Magnituden. [313]
Bezeichnung | NGC 1907 |
Typ | OCL (II1m) |
Rektaszension (J2000.0) | 05h 28m 04.5s |
Deklination (J2000.0) | +35° 19' 32" |
Durchmesser | 5 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 8.2 mag |
Metrische Entfernung | 1.330 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, pRi, pC, R, st 9…12 |
Identifikation, Anmerkungen | WH VII 39; h 354; GC 1114; OCL 434 |
Planetarischer Nebel Abell 9
Bei Abell 9 handelt es sich um ein oft übersehenen planetarischen Nebel, obwohl er nur etwa 12 Bogenminuten nördlich von M 38 gelegen ist. Der Winkeldurchmesser ist mit 37 Bogensekunden kleiner als der von Jupiter. Die fotografische Helligkeit wird mit 18.9 Magnituden angegeben. Der Zentralstern ist 23.5 Magnituden schwach. Entfernungsangaben schwanken von 37'000 bis 51'000 Lichtjahren.
Einige sind sich noch nicht schlüssig darüber, ob es sich bei Abell 9 wirklich um einen planetarischen Nebel handelt, denn in der 1992er-Ausgabe des Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae [141] wird er als möglicher PN aufgeführt. Der nachbearbeitete Ausschnitt aus dem STScI Digitized Sky Survey (Abb. 3) zeigt ein PN-typisches Aussehen. Das Objekt ist auch unter den Bezeichnungen VV 31 (Vorontsov-Velyaminov) und ARO 122 (Algonquin Radio Observatory) bekannt.
Der planetarische Nebel Abell 9 stellt ein schwieriges Objekt dar und liegt jenseits des für Amateurastronomen visuell erfassbaren Bereiches, dürfte jedoch ein interessantes Testobjekt für CCD-Aufnahmen darstellen. Auf dem DSS-Ausschnitt ist er kaum zu erkennen.
Auffindkarte
Der offene Sternhaufen Messier 38 befindet sich im Sternbild Auriga (Fuhrmann) und ist in den Wintermonaten am besten sichtbar. Verbinde die beiden Sterne θ Aurigae (2.62 mag) und ι Aurigae (2.69 mag). Etwa in der Hälfte der beiden Sterne, leicht nach innen, so dass der kleinste Telrad-Kreis auf der Verbindungslinie zu liegen kommt, befindet Messier 38.