Pinwheel-Haufen Messier 36 + Holoea (IRAS 05327+3404)
Messier 36
M 36 ist der erste der drei hellen Messier-Sternhaufen im Sternbild Auriga (Fuhrmann). Die anderen beiden sind M 37 und M 38. Er wurde 1654 von Giovanni Hodierna und danach nochmals 1749 von Guillaume Le Gentil. [4] Charles Messier notierte am 2. September 1764: «Sternhaufen im Fuhrmann, in der Nähe des Sterns φ: Mit einem gewöhnlichen Teleskop von 3 Fuß und einer halben Länge ist es schwer, die Sterne zu unterscheiden; der Haufen zeigt keine Nebelbildung. Seine Position wurde durch φ bestimmt.» [281]
Der Sternhaufen ist vom Trumpler-Typ II3m und enthält etwa 60 Sterne von 9. bis 14. Größenklasse. Das Zentrum mit den hellsten Sternen misst etwa 10 Bogenminuten im Durchmesser und enthält den Doppelstern Struve 737 (Σ 737, ADS 4194, Abstand 10.7"). M 36 ist einer der jüngeren Sternhaufen mit hellen B-Typ Sternen und keinen roten Riesen. Gemessene Entfernungen reichen von 1200 pc bis 1318 pc. [4, 145]
Bezeichnung | NGC 1960 |
Typ | OCL (II3m) |
Rektaszension (J2000.0) | 05h 36m 17.7s |
Deklination (J2000.0) | +34° 08' 27" |
Durchmesser | 10 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.0 mag |
Metrische Entfernung | 1.318 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, B, vL, vRi, lC, st 9…11 sc |
Identifikation, Anmerkungen | h 358; GC 1166; M 36; OCL 445 |
Holoea (IRAS 05327+3404)
Dieses Objekt wurde erstmals mithilfe des Infrarotastronomiesatelliten (IRAS) entdeckt. IRAS wurde am 25. Januar 1983 für eine zehnmonatige Mission gestartet und war das erste Weltraumobservatorium, das eine Himmelsdurchmusterung im Infrarotbereich für den gesamten Himmel durchführte. Basierend auf den IRAS-Daten, die Wouterloot und Brand im Mai/Juni 1988 verwendet haben, wurde das 30 m-IRAM-Radioteleskop auf dem Pico Veleta in Spanien für eine Kohlenstoffmonoxid-Emissionsdurchmusterung eingesetzt, um nach sich bildenden Sternen entlang der galaktischen Ebene zu suchen. Das Objekt wird dort als WB89 663 bezeichnet. [646]
Im Jahr 1995 entdeckten Magnier et al. mit dem Michigan-Dartmouth-MIT (MDM) Observatorium auf Kitt Peak ein Objekt im Bereich von M 36, das eine nebelartige, schweifähnliche Struktur und einen schnellen Gasausfluss aufwies. Die Position stimmte mit der Infrarotquelle IRAS 05327+3404 überein. Weiterführende Studien ergaben, dass es sich um ein junges stellares Objekt (YSO) handelt, das von großen Mengen zirkumstellarem Material umgeben ist. Der zentrale Stern ist direkt sichtbar und gehört dem spektralen Typ K2 an. Es handelt sich um einen T-Tauri Stern, der sich im Übergang von einem Protostern (Klasse I) zu einem vormainsequence-Stern (Klasse II) befindet. Der Stern ist wahrscheinlich nicht mit dem offenen Sternhaufen M 36 assoziiert und könnte ein weit entferntes Mitglied der Sternentstehungsregion Sh 2-235 etwa 2° nordöstlich davon sein. Der Gasausfluss erhielt aufgrund seiner ungewöhnlich starken ionisierten Strömung den Spitznamen «Holoea» («holo ea» bedeutet auf Hawaiianisch «fließendes Gas»). [647, 648]
Name | IRAS 05327+3404 |
Objekttyp | Young Stellar Object |
Rektaszension (J2000.0) | 05h 36m 06s |
Deklination (J2000.0) | +34° 06' 12" |
Parallaxen | 1.8769 mas |
Spektraltyp | K2IIIe |
Magnituden | V 18.62; G 19.307945; J 13.4; H 11.975; K 10.487 |
Identifiers | 2MASS J05360598+3406120; Gaia DR2 3449518037644343040; Gaia DR3 3449518037644343040; IRAS 05327+3404; NAME Holoea; TIC 115559958; WB89 663; WISE J053605.96+340612.0; [AR2002] IRAS 05327+3404 VLA 2; [MKH2013] SMM1 |
Danke Casper le Fantôme für den Hinweis zu diesem Objekt.
Auffindkarte
Der offene Sternhaufen befindet sich innerhalb des Pentagons im Sternbild Auriga (Fuhrmann) und ist in einer dunklen Nacht von bloßem Auge sichtbar. Beste Beobachtungszeit ist August bis April.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Im 21-mm Ethos Okular erscheint M 36 als lockerer offener Sternhaufen, der nur aus weißen Sternen besteht. Er ist auffällig, aber nicht sehr beeindruckend. Nach einiger Orientierung konnte die genaue Position von Holoea in dem kleinen Kreis aus Sternen bestimmt werden, blieb jedoch auch mit indirektem Blick und etwas Geduld verborgen, selbst mit höherer Vergrößerung. Holoea ist zu dunkel. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, SQM 21.0, 3. 2. 2024, Bernd Nies