Sternhaufen NGC 1893 mit Nebel IC 410
Geschichte
Am 22. Januar 1827 entdeckte John Herschel an der Stelle den offenen Sternhaufen JH 351 (GC 1101) von etwa 7.5 Magnituden und 10 Bogenminuten Durchmesser. Dreyer nahm den Sternhaufen in seinen 1888 erschienenen «New General Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars» als NGC 1893 auf und notierte dazu: «Sternhaufen, groß, reichhaltig, etwas verdichtet». Am 25. September 1892 richtete der deutsche Astronom Max Wolf sein Teleskop auf den Sternhaufen um zu fotografieren und entdeckte einen Nebel, den Herschel nicht gesehen hatte. Der Nebel wurde als IC 410 in Dreyers 1895 erschienenen ersten «Index Catalogue of Nebulae found in the Years 1888 to 1894» aufgenommen. [196, 313, 314]
Physikalische Eigenschaften
NGC 1893 ist ein junger Sternhaufen mit einem geschätzten Alter von ein bis zwei Millionen Jahren. Er befindet sich in einem anderen Spiralarm als die Sonne. Bei einer Entfernung zum Zentrum der Milchstraße von etwa 11 kpc (rund 36'000 Lichtjahre) liegt er am äußeren Rand der Milchstraße. Der Haufen liegt in der Auriga OB2 Assoziation und ist mit der H-II Region IC 410 (LBN 807, Sh2-236) verbunden, zu dem auch die kleineren Nebel Sim 129 und Sim 130, sowie dunkle Molekülwolken gehören. Im Haufen befinden sich fünf O-Typ Sterne, welche hauptverantwortlich für das Leuchten des Nebels verantwortlich ist. In dem Nebel entstehen noch immer neue Sterne. [319, 320]
Wie in Abb. 2 zu sehen ist, scheint IC 410 zu einem größeren H-II Komplex W8 zu gehören. Bei Simbad findet man gemessene Entfernungen des Sternhaufens NGC 1893 zur Erde von 2.9 kpc bis 3.7 kpc (etwa 9500 bis 12'000 Lichtjahre), was wesentlich weiter entfernt als die gemessene Entfernung von 1500 Lichtjahren von AE Aurigae im Flammensternnebel (IC 405) ist. [145]
Name | RA | Dec | Typ | vMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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NGC 1893 | 05 22 45.6 | +33 24 52 | OCL (II2mn) | 7.5 | 10 | 3.280 | Cl, L, Ri, lC | h 351; GC 1101; OCL 439; in IC 410; LBN 807 |
IC 410 | 05 22 45.0 | +33 24 48 | EN+OCL | 55 × 45 | 3.600 | Dif, many st inv | LBN 807; OCL 439; around NGC1893 |
Auffindkarte
IC 410 befindet sich im südlichen Teil des Auriga-Fünfecks. Die beste Beobachtungszeit ist August bis April.
Visuelle Beobachtung
300 mm Öffnung: Im 21 mm Ethos Okular ist der Nebel mit O-III Filter gut sichtbar. Man erkennt die Dunkelwolke deutlich. Der Nebel gleicht etwas dem Pacman-Nebel. — 300 mm f/4 Popp Newton, Titlis 3020 m. ü. M., SQM 21.25, 29. Oktober 2022, 23:45, Bernd Nies