Galaxien IC 4633/5 mit Integriertem Flussnebel


Geschichte
Die Galaxien IC 4633 und IC 4635 wurden von DeLisle Stewart auf einer Fotoplatte entdeckt, die am 17. August 1900 an der Arequipa-Station von Harvard in Peru aufgenommen wurde. Zu IC 4633 (= D.S. 437) notierte er: «Sehr schwach, ziemlich groß, deutlich helleres Zentrum, möglicherweise spiralig.» Und zu IC 4635 (= D.S. 438) schrieb er: «Sehr schwach, extrem klein, deutlich helleres Zentrum.» [364]
Physikalische Eigenschaften
IC 4633 ist eine Galaxie, die sich in einer Entfernung von etwa 100 Millionen Lichtjahren befindet. Sie ist reich an Sternentstehungsaktivität und beherbergt zudem einen aktiven galaktischen Kern. Zusammen mit IC 4635 und ESO 44-10 (LEDA/PGC 60085) bildet sie ein gravitativ gebundenes Tripel. Diese Galaxien sind teilweise von einer dunklen Staubwolke verdeckt, die Teil der Chamaeleon-Sternentstehungsregion in unserer eigenen Galaxie ist, nur 500 Lichtjahre entfernt. Die Wolke, die IC 4633 überlappt, liegt östlich der bekannten Regionen Cha I, II und III und wird als MW9 oder «Südliche Himmels-Schlange» bezeichnet. Sie wird als integrierte Flussnebel (IFN) klassifiziert — eine Gas- und Staubwolke in der Milchstraße, die sich nicht in der Nähe eines einzelnen Sterns befindet und nur schwach vom gesamten Licht aller Sterne der Galaxie beleuchtet wird. [715]
Name | RA | Dec | Typ | bMag | vMag | B-V | SB | Dim | PA | z | D(z) | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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IC 4633 | 17 13 47.1 | -77 32 09 | Gx (Sc) | 13.7 | 13.0 | 0.7 | 15.5 | 4 × 3 | 145 | 0.009800 | 41.39 | 42.460 | vF, cL, cbM, ? spir | ESO 44-3; FAIR 841; AM 1705-773; IRAS 17062-7728 |
IC 4635 | 17 15 40.4 | -77 29 21 | Gx (SBb) | 14.8 | 14.0 | 0.8 | 14.7 | 3 × 0.7 | 165 | 0.009833 | 41.53 | 32.700 | vF, eS, cbM | ESO 44-5; IRAS 17080-7725 |
Auffindkarte
Die beiden Galaxien IC 4633 und IC 4635 befinden sich auf der südlichen Himmelsphare, nahe dem Himmelssüdpol in dem wenig auffälligen Sternbild Apus (Paradiesvogel). Etwa um 10. Juni befindet sich dies in Opposition zur Sonne und steht somit bei lokaler Mitternacht am höchsten am Himmel.