Zitronenscheiben-Nebel (IC 3568)
Geschichte
Dieser planetarische Nebel wurde am 31. August 1900 vom amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken mit dem 12" Clark Refraktor des Lick-Observatoriums entdeckt. Er beobachtete den Kometen Borrelly-Brooks und bemerkte, dass der Stern BD +83° 357 von einem kleinen kreisförmigen Nebel umgeben war. Dies wurde in der nächsten Nacht mit dem 36" Refraktor bestätigt. [277]
IC 3568 wurde im «Uppsala General Catalogue», der 1973 veröffentlicht wurde, fälschlicherweise als kompakte Galaxie UGC 7731 klassifiziert. [459] Er erschien auch 1989 als PGC 41662 im «Catalogue of Principal Galaxies». [144]
Den Spitznamen «Lemon Slice Nebula» (Zitronenscheiben-Nebel) erhielt der PN wahrscheinlich 1997 aufgrund der Veröffentlichung eines mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufgenommenen Bildes [537], auf dem er gelb dargestellt wurde und wie eine Zitronenscheibe aussah.
Physikalische Eigenschaften
Simbad listet die folgenden in verschiedenen Spektralbändern gemessenen Helligkeiten auf: B 11,809, V 10,73, g 10,791, R 12,651, r 11,782, i 12,387, J 11,368, H 11,398, K 10,844. Die Entfernungsangaben reichen von 2265 pc bis pc. [145]
Bezeichnungen | PN G123.6+34.5: IC 3568, PK 123+34.1, ARO 56, VV 63, VV' 111 |
Rektaszension (J2000.0) | 12h 33m 07s |
Deklination (J2000.0) | +82° 33' 50" |
Abmessungen | 10." (optisch) |
Entfernung | 1.31 kpc |
Radialgeschwindigkeit | -41.1 ± 0.8 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 7.8 (O-III) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG +82 365, AG82 147, BD +83 357, GCRV 7565, HD 109540 |
Z-Stern Magnitude | B: 13.73, V: 13.45 |
Z-Stern Spektraltyp | O3(H) |
Entdecker | AITKEN 1900 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel IC 3568 befindet sich zwar innerhalb der IAU Grenze des unscheinbaren Sternbildes Camelopardalis, doch liegt er näher zum auffälligeren Sternbild Ursa Minor, ungefähr zwischen dem Polarstern und dem Kasten des Kleinen Wagens. Der PN ist dadurch ganzjährig gut beobachtbar.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Im 21 mm Ethos Okular erscheint der PN als ein recht helles, leicht unscharfes Sternchen. Da sich der PN nahe dem Himmelspol befindet, lassen sich bequem hohe Vergrößerungen wählen, ohne dass bei einem Dobsonian das Objekt aus dem Bild läuft. So zeigt sich im 6 mm Radian (300x) ein diffuser Rand mit einem helleren Innenbereich. Unmittelbar neben dem PN befindet sich noch ein kleines Sternchen. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, SQM 21.0, 3. 2. 2024, Bernd Nies