Quasar S5 0014+81

Objektbeschreibung

Quasar S5 0014+81
Quasar S5 0014+81: Finde den Blazar in Cepheus; Embergeralm, 1800 m ü. M., Kärnten AT; © 17. September 2004 Pierre Schmid, Eduard von Bergen [30]

Bei S5 0014+81 handelt es sich um ein der hellsten bekannten Blazare, einer hochenergetischen Unterklasse von Quasaren, aktiven galaktischen Kernen, deren gebündelter, relativistischer Teilchenjet zufällig in Richtung Erde zeigen. Die Muttergalaxie ist eine große, elliptische Starburst-Galaxie mit einer Magnitude von 24.

Dieser Quasar hat eine totale Leuchtkraft von 1041 Watt, was einer absoluten Magnitude von -31.5 entspricht, bzw. der 3×1014 fachen Leuchtkraft der Sonne. Befände er sich in einer Entfernung von 280 Lichtjahren zur Erde, würden wir pro Quadratmeter gleich viel Energie empfangen wie von der Sonne — obwohl er Faktor 18 Millionen mal weiter weg wäre.

Aufgrund seiner immensen Entfernung von 12.1 Milliarden Lichtjahren kann der Quasar nur mittels Spektroskopie beobachtet werden. Es wird geschätzt, dass das dafür verantwortliche supermassive Schwarze Loch jährlich 4000 Sonnenmassen an Materie verschlingt. Er ist eine sehr starke Strahlungsquelle von Gamma-, Röntgen- bis zu Radiowellen.

Die Bezeichnung S5 0014+81 leitet sich vom "Fifth Survey of Strong Radio Sources" ab. Die Ziffernfolge «0014+81» entsprehcen den Äquatorial-Koordinaten in der B1950.0 Epoche: Rektaszension 00h 14m, Deklination +81°. Eine andere gebräuchliche Bezeichnung ist 6C 001403+811827 vom "Sixth Cambridge Survey of Radio Sources" mit den entsprechend genaueren B1950.0 Äquatorial-Koordinaten. [145, 167]

Daten von Simbad [145]
Name S5 0014+813
Objekttyp BL Lac
Rektaszension (J2000.0) 00h 17m 08s
Deklination (J2000.0) +81° 35' 08"
Parallaxen 0.0418 mas
Radialgeschwindigkeit 270059 km/s
Rotverschiebung z 3.37781731
Magnituden B 17.6; V 16.52; G 16.3357; R 15.95; J 14.721; H 14.124; K 13.544
Identifiers 1AXG J001720+8135; 1RXS J001710.2+813507; 2MASS J00170851+8135082; 6C 001403+811827; 6C 001409+811809; CGRaBS J0017+8135; CJ2 0014+813; CJF B0014+813; CLASS J001708.4761+813508.138; CRATES J001707+813507; Gaia DR1 566773092790942080; Gaia DR2 566773097086885888; Gaia DR3 566773097086885888; ICRF J001708.4+813508; IERS B0014+813; INTREF 9; IVS B0014+813; JVAS B0014+813; JVAS J0017+8135; KNOWS J001716+813441; KODIAQ J001708+813508; MASIV J0017+8135; MY 001403.5+811846.1; MY 001403.5+813525.7; NVSS J001708+813508; PBC J0018.3+8135; QSO B0014+81; QSO B0014+810; QSO B0014+8118; QSO B0014+812; QSO B0014+813; QSO J0017+8135; RFC J0017+8135; RORF 0014+813; S5 0014+81; S5 0014+813; SRGA J001704.0+813451; SWIFT J0017.1+8134; SWIFT J0018.8+8136; SWIFT J0018.8+8137; SWIFT J0018.9+8135; TGSSADR J001708.5+813504; TIC 468255849; WB 0013+8118; WISE J001708.50+813508.1; WISEA J001708.50+813508.1; WN B0014.0+8118; [DGT2001] B0014+813; [GCD96] 0014+81; [HB93] 0014+813; [LWT91] 0014+8118; [MGL2009] BZQ J0017+8135; [MML2015] 5BZQ J0017+8135; [S98b] 0014+813; [SRM2005] J001708.47+813508.1; [VV2000] J001708.1+813507; [VV2003] J001708.1+813507; [VV2006] J001708.1+813507; [VV2010] J001708.1+813507; [VV96] J001708.1+813507; [VV98] J001708.1+813507

Auffindkarten

Auf der Suche nach sehr weit entfernten Objekten - etwa am "Rande des Universums" liegend oder besser in der ersten Stunden den Entstehung unseres Alls - findet man im Cepheus einen Quasar. In größeren Amateurteleskopen sollte der Quasar S5 0014+81 mit einer Helligkeit von nur 16.5 mag visuell sichtbar sein. [192]

Auffindkarte Quasar S5 0014+81
Quasar S5 0014+81 im Sternbild Cepheus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

350 mm Öffnung: Mit einem Dobson von 14" oder 350 mm Objektivdurchmesser befindet man sich an der Instrumentengrenze, eine größere Öffnung ist mit Bestimmtheit hilfreich. Es dauerte dann auch ca. 1.5 Stunden bis ich meinen mehrfachen kurzen Quasar-Sichtungen Glauben schenkte. Mit hohen Vergrößerungen versuchte ich einen möglichst guten und tiefschwarzen Himmelshintergrund zu bekommen. Das Objekt zeigte sich dann auch vereinzelt für Bruchteile von Sekunden. Jedenfalls stand noch eine Bestätigung des Quasars in einem größeren Instrument aus. — 14" PWO-Dobson, F:4.6 / TV-Nagler-Zoom 6mm-5mm, 266x-320x, 0.19°-0.16, Eduard von Bergen

400 mm Öffnung: Diese Bestätigung gelang mit einem 16" bzw. 400 mm großen Ninja-Dobson. Auch mit einem solchen Instrument war der Quasar eine echte Herausforderung. Er zeigte sich öfter als im 14-Zöller, jeweils kurz aufblitzend. Indirektes Sehen und eine gute Atmung halfen. Im 16-Zöller war die Wahrnehmung des Quasars klarer und eindeutiger. Gegenseitig versicherten wir uns die Sichtung des Quasars. Fast euphorisch gingen wir zur Beobachtung von einfacheren und näher liegenden Objekten über. — 16" Ninja-Dobson, F:4.5 / TV-Radian 6mm, 300x, 0.2°, Eduard von Bergen

Objekte innerhalb eines Radius von 20°

Quellenangaben