Planetarischer Nebel Abell 74
Geschichte
Dieser Planetarische Nebel wurde 1955 von dem amerikanischen Astronomen George Ogden Abell auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Survey» (POSS) entdeckt. Im Jahr 1955 veröffentlichte er eine erste Liste von 13 Kugelsternhaufen und die Positionen von 73 planetarischen Nebeln. Der PN hatte damals die Nummer 61 (A55 61). 1966 veröffentlichte Abell eine vollständige Liste mit Größe und Beschreibung der 86 planetarischen Nebel, die er auf den POSS-Fotoplatten entdeckt hatte. Dieser Planetarische Nebel trug dann die Nummer 74. Die Bezeichnung PK 72-17.1 stammt von den beiden tschechoslowakischen Astronomen Luboš Perek und Luboš Kohoutek, die 1967 einen Katalog aller damals bekannten planetarischen Nebel der Milchstraße erstellten.
Physikalische Eigenschaften
Abell 74 ist ein großer und extrem schwacher alter planetarischer Nebel, der auf den roten POSS-Fotoplatten kaum zu erkennen ist. Auf dem Bild des Mayall-4-Meter-Teleskops (Abb. 2) sieht er aus wie ein Zwilling des Hantelnebels Messier 27, ist aber viel schwächer. Simbad gibt eine B-Magnitude von 16.91 und eine V-Magnitude von 17.11 an. Die Entfernung wurde von Gaia Early Data Release 3 im Jahr 2020 auf 657 Parsec bestimmt. Durch den Planetarische Nebel hindurch ist im Hintergrund die schwache Galaxie MCG+04-50-004 erkennbar, welche eine B-Magnitude von 15.0 hat. [145]
Bezeichnungen | PN G072.7-17.1: A 74, PK 72-17.1, A55 61, ARO 193, VV' 546 |
Rektaszension (J2000.0) | 21h 16m 52s |
Deklination (J2000.0) | +24° 08' 51" |
Abmessungen | 830." (optisch) |
Radialgeschwindigkeit | +18.0 ± 4.0 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 27. (O-III) 26. (N-II) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 425, CSI +23 -21146, FB 176, UBV 18389 |
Z-Stern Magnitude | U: 15.72, B: 16.91, V: 17.11 |
Z-Stern Spektraltyp | sd Op |
Entdecker | ABELL 1955 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel Abell 74 befindet sich im Sternbild Vulpecula zwischen Cygnus und Pegasus. Die Sternmuster in der 1°-Nahaufnahme helfen, die Position zu identifizieren. Der Nebel selbst ist mit dem Auge nicht sichtbar und erscheint erst nach längerer Integrationszeit. Die beste Beobachtungszeit ist von März bis Dezember, wenn er nachts am stärksten ist.