Planetarischer Nebel Abell 39

Abell 39
Abell 39: Planetarischer Nebel; 500 mm Cassegrain f=3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 440+3*70 min LRGB; Berner Oberland; © 2015 Radek Chromik [32]

Geschichte

Der planetarische Nebel Abell 39 (PN A55 27, PN A66 39, PK 47+42.1) wurde 1955 vom amerikanischen Astronomen George Ogden Abell auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Surveys» (POSS) entdeckt. 1966 veröffentlichte er eine Liste von insgesamt 86 auf den POSS-Fotoplatten entdeckten planetarischen Nebeln. [331, 332]

Physikalische Eigenschaften

Abell 39 zeigt ein für planetarische Nebel bilderbuchhaftes Aussehen einer fast perfekten sphärischen Blase. Der westliche Rand ist etwa 50% heller als der östliche. Auch ist der Zentralstern nicht genau im Zentrum, sondern etwa um 2" versetzt. Es scheint, als sei dafür ein leicht asymmetrischer Materieauswurf verantwortlich und nicht eine Interaktion mit interstellarer Materie. Man schätzt, dass der Zentralstern und das ausgestoßene Material je 0.6 Sonnenmassen besitzen.[333]

Entfernungsangaben von planetarischen Nebeln sind naturgemäß recht ungenau. Die von Abbel 39 reichen von 1011 Parsec (2018) bis 1175 Parsec (2008), was 3300 bis 3800 Lichtjahren entspricht. Ältere Schätzungen liegen bei 2100 Parsec, ca 6800 Lichtjahre. Die scheinbare Helligkeit beträgt durch verschiedene Filter gemessen: B 15.27 mag, V 15.6 mag, J 16.1 mag. [145]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G047.0+42.4: A 39, PK 47+42.1, A55 27, ARO 180, VV' 140
Rektaszension (J2000.0) 16h 27m 33s
Deklination (J2000.0) +27° 54' 35"
Abmessungen 174." (optisch)
Expansionsgeschwindigkeit 32. (O-III) 37. (N-II) km/s
Z-Stern Bezeichnungen AG82 209, CSI +28 -16255, UBV 13929
Z-Stern Magnitude U: 14.10, B: 15.34, V: 15.69
Z-Stern Spektraltyp sd O, Hg O(H)
Entdecker ABELL 1955

Auffindkarte

Der planetarische Nebel Abell 39 befindet sich im Sternbild Hercules. Die genaue Position kann im Großfeldokular (siehe 1° Ausschnitt) anhand des markanten Dreiecks aus hellen Sternen gut bestimmt werden. Die beste Beobachtungszeit ist von März bis Oktober, wenn Herkules hoch am Himmel steht.

Auffindkarte Planetarischer Nebel Abell 39
Planetarischer Nebel Abell 39 im Sternbild Hercules. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

400 mm Öffnung: Ohne Filter ist von Abell 39 nichts zu erkennen. Mit O-III Filter ist er im 21 mm Ethos Okular (85x) bei indirektem Sehen ganz schwach als großer runder Fleck mit einem Zentralstern zu erkennen. Der hellere Randbereich lässt sich nicht unterscheiden. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, 18. 8. 2023, SQM 21.2, Bernd Nies

762 mm Öffnung: Während dieser schwache Planetarische Nebel im 16" Dobson nur indirekt in der Verlängerung zu zwei hellen Sternen knapp wahrnehmbar ist, offenbart sich im 30" Dobson sogar der dunkle Zentralbreich direkt sichtbar. Der OIII-Filter gilt es zu verwenden. — 30" SlipStream-Dobson f/3.3, Hasliberg, 18. 8. 2023, Eduard von Bergen

Objekte innerhalb eines Radius von 30°

Quellenangaben