Planetarischer Nebel Abell 39
Geschichte
Der planetarische Nebel Abell 39 (PN A55 27, PN A66 39, PK 47+42.1) wurde 1955 vom amerikanischen Astronomen George Ogden Abell auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Surveys» (POSS) entdeckt. 1966 veröffentlichte er eine Liste von insgesamt 86 auf den POSS-Fotoplatten entdeckten planetarischen Nebeln. [331, 332]
Physikalische Eigenschaften
Abell 39 zeigt ein für planetarische Nebel bilderbuchhaftes Aussehen einer fast perfekten sphärischen Blase. Der westliche Rand ist etwa 50% heller als der östliche. Auch ist der Zentralstern nicht genau im Zentrum, sondern etwa um 2" versetzt. Es scheint, als sei dafür ein leicht asymmetrischer Materieauswurf verantwortlich und nicht eine Interaktion mit interstellarer Materie. Man schätzt, dass der Zentralstern und das ausgestoßene Material je 0.6 Sonnenmassen besitzen.[333]
Entfernungsangaben von planetarischen Nebeln sind naturgemäß recht ungenau. Die von Abbel 39 reichen von 1011 Parsec (2018) bis 1175 Parsec (2008), was 3300 bis 3800 Lichtjahren entspricht. Ältere Schätzungen liegen bei 2100 Parsec, ca 6800 Lichtjahre. Die scheinbare Helligkeit beträgt durch verschiedene Filter gemessen: B 15.27 mag, V 15.6 mag, J 16.1 mag. [145]
Bezeichnungen | PN G047.0+42.4: A 39, PK 47+42.1, A55 27, ARO 180, VV' 140 |
Rektaszension (J2000.0) | 16h 27m 33s |
Deklination (J2000.0) | +27° 54' 35" |
Abmessungen | 174." (optisch) |
Expansionsgeschwindigkeit | 32. (O-III) 37. (N-II) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 209, CSI +28 -16255, UBV 13929 |
Z-Stern Magnitude | U: 14.10, B: 15.34, V: 15.69 |
Z-Stern Spektraltyp | sd O, Hg O(H) |
Entdecker | ABELL 1955 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel Abell 39 befindet sich im Sternbild Hercules. Die genaue Position kann im Großfeldokular (siehe 1° Ausschnitt) anhand des markanten Dreiecks aus hellen Sternen gut bestimmt werden. Die beste Beobachtungszeit ist von März bis Oktober, wenn Herkules hoch am Himmel steht.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Ohne Filter ist von Abell 39 nichts zu erkennen. Mit O-III Filter ist er im 21 mm Ethos Okular (85x) bei indirektem Sehen ganz schwach als großer runder Fleck mit einem Zentralstern zu erkennen. Der hellere Randbereich lässt sich nicht unterscheiden. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, 18. 8. 2023, SQM 21.2, Bernd Nies
762 mm Öffnung: Während dieser schwache Planetarische Nebel im 16" Dobson nur indirekt in der Verlängerung zu zwei hellen Sternen knapp wahrnehmbar ist, offenbart sich im 30" Dobson sogar der dunkle Zentralbreich direkt sichtbar. Der OIII-Filter gilt es zu verwenden. — 30" SlipStream-Dobson f/3.3, Hasliberg, 18. 8. 2023, Eduard von Bergen