Andromeda-Galaxie (Messier 31)
Geschichte
Die Andromeda-Galaxie wurde bereits 905 v. Chr. vom persischen Astronomen Al Sufi erwähnt und war als «kleine Wolke» schon lange vor der Erfindung des Teleskops 1609 auf Sternkarten eingezeichnet.
Die erste Beobachtung mit Teleskop wird üblicherweise dem deutschen Astronomen Simon Marius im Jahr 1611 oder 1612 zugeschrieben. Er verglich das schwache Scheinen mit der einer durch Horn scheinenden Kerze. Frühe Astronomen vermuteten, dass der «Andromedanebel» aus leuchtendem Gas bestünde und ein nahe gelegenes Planetensystem in der Entstehung sei. Spektroskopische Analysen machten diese Theorie zunichte und zeigten, dass das Licht von unzähligen Sternen stammen musste.
Erste Indizien der wahren Natur und Dimension dieses Spiralnebels tauchten Ende 1923 auf, als mehrere Cepheid-Veränderliche gefunden wurde. In einer Studie dieser Cepheiden mittels dem 100"-Teleskop auf Mount Wilson bewies Edwin Hubble endgültig, dass es sich hier um ein extragalaktisches Objekt handeln musste und leitete eine vorläufige Entfernung von 900'000 Lichtjahren ab. Seine Veröffentlichte beendete die lange Kontroverse um die Natur dieser «Spiralnebel». Spätere Studien mit dem neu fertiggestellten 200"-Teleskop zeigten, dass sich die Cepheiden in der Andromeda-Galaxie in zwei unterschiedliche Populationen mit unterschiedlichen Leuchtstärken unterteilen ließen und frühere Entfernungsbestimmungen um den Faktor 2-3 daneben lagen. [4] Aktuelle Messungen auf Simbad geben eine Entfernung von 2.5 bis 2.6 Millionen Lichtjahre und dass sich M 31 mit einer Geschwindigkeit von rund 300 km/s in unsere Richtung bewegt. [145]
Physikalische Eigenschaften
M 31 ist die größte und uns am nächsten gelegene Spiralgalaxie — abgesehen natürlich von unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße mit ihren Begleitern. Sie besitzt vier kleine, elliptische Begleitgalaxien, welche sich in ihrem Schwerefeld befinden. Zwei von ihnen (M 32 und M 110) liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die anderen zwei (NGC 147 und NGC 185) liegen rund 7° in nördlicher Richtung im Sternbild Cassiopeia. Bei NGC 206 handelt es sich um eine helle Sternenwolke innerhalb der Galaxie M 31. Weiterhin ist M 31 Heimat vieler Kugelsternhaufen, von denen G 1 der hellste ist.
Name | RA | Dec | Typ | bMag | vMag | B-V | SB | Dim | PA | z | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
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NGC 147 | 00 33 11.7 | +48 30 26 | Gx (E5/P) | 10.5 | 9.5 | 1.0 | 14.5 | 13.2 × 7.8 | 25 | -0.000644 | 0.730 | vF, vL, iR, gsmbM * 11 | h 29; GC 72; UGC 326; MCG 8-2-5; DDO 3; CGCG 550-6 |
NGC 185 | 00 38 57.6 | +48 20 14 | Gx (E3) | 10.1 | 9.2 | 0.9 | 14.4 | 8 × 7 | 35 | -0.000674 | 0.670 | pB, vL, iR, vgmbM, r | WH II 707; h 35; GC 90; UGC 396; MCG 8-2-10; CGCG 550-9; IRAS 00362+4803 |
NGC 205 | 00 40 22.1 | +41 41 07 | Gx (E5) | 8.9 | 8.1 | 0.8 | 14.0 | 19.5 × 11.5 | 170 | -0.000804 | 0.800 | vB, vL, mE 165°, vgvmbM | WH V 18; h 44; GC 105; M 110; UGC 426; MCG 7-2-14; CGCG 535-14; IRAS 00376+4124 |
NGC 206 | 00 40 32.3 | +40 44 18 | GxyP | 14.0 | 4.2 | 0.790 | vF, vL, mE 0° | WH V 36; h 45; GC 106; part of M 31 | |||||
NGC 221 | 00 42 41.8 | +40 51 57 | Gx (E2) | 9.0 | 8.1 | 0.9 | 12.5 | 8.5 × 6.5 | 179 | -0.000667 | 0.770 | ! vvB, L, R, psmbMN | h 51; GC 117; M 32; UGC 452; MCG 7-2-15; IRAS 00399+4035; ARAK 12; Arp 168; CGCG 535-16 |
NGC 224 | 00 42 44.3 | +41 16 08 | Gx (Sb) | 4.4 | 3.4 | 1.0 | 13.5 | 189.1 × 61.7 | 35 | -0.001001 | 0.790 | !!! eeB, eL, vmE (Andromeda) | h 50; GC 116; M 31; UGC 454; MCG 7-2-16; CGCG 535-17; Andromeda nebula |
Auffindkarte
M 31 befindet sich im Sternbild Andromeda, nur 1° 20' vom 4.5 mag hellen Stern ν Andromedae entfernt. Die beste Beobachtungszeit ist Juni bis Februar.
Visuelle Beobachtung
Von Auge als verwaschener Stern oder Nebelfleck erkennbar. Im Feldstecher ist das ganze Ausmaß bzw. die Größe erkennbar. Die Begleitgalaxien M32 und M110 zeigen sich bereits in einem kleinen Amateurfernrohr. M32 ist fast kugelförmig, während M110 elliptisch erscheint. Neben dem hellen Kern von M31 sind problemlos in mittleren Teleskopen die beiden schwarzen Staubbänder wahrnehmbar. In größeren Teleskopen werden Knoten bzw. verwaschene Kugelsternhaufen, welche zur Galaxie gehören, sichtbar. [192]