Totenkopfnebel (NGC 246)

NGC 246
NGC 246: Aufnahme mit dem ESO Very Large Telescope (VLT) [208]

Geschichte

Der planetarische Nebel NGC 246 ist auch unter dem Namen «Totenkopfnebel» (engl. Skull Nebula) bekannt. Er wurde am 27. November 1785 von Wilhelm Herschel mit seinem 18.7" Spiegelteleskop mit 20 Fuss Brennweite entdeckt. Er katalogisierte ihn als V 25, wobei seine Klasse «V» für sehr grosse Nebel stand. In seinem 1789 in den «Philosophical Transactions of the Royal Society of London» erschienenen zweiten Teil seiner Entdeckungen beschrieb er den Nebel wie folgt: «Vier oder fünf ziemlich grosse Sterne bilden ein Trapez von etwa 5' im Durchmesser. Der eingeschlossene Raum ist aufgefüllt mit schwach abgegrenztem, milchigem Nebel. Die Sterne scheinen keine Verbindung mit dem Nebel zu haben.» [464]

Physikalische Eigenschaften

Die Entfernung des Nebels beträgt 1600 Lichtjahre. Durchmesserangaben reichen von 2.2 bis 4-6 Lichtjahre.

2014 wurde entdeckt, dass der zentrale Weisse Zwergstern in 500 AU von einem Roten Zwergstern (nicht sichtbar auf dem Foto) umkreist wird. Deren Interaktion steht vermutlich in Zusammenhang mit der Entstehung des planetarischen Nebels. Dieses Paar wird in 1900 AU Entfernung noch von einem helleren Stern umrundet. Dies ist das erste bekannte Dreifach-Sternsystem innerhalb eines planetarischen Nebels. [208]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G118.8-74.7: NGC 246, PK 118-74.1, ARO 43, VV 4, VV' 7
Rektaszension (J2000.0) 00h 47m 04s
Deklination (J2000.0) -11° 52' 22"
Abmessungen 245." (optisch), 280." (radio)
Entfernung 0.57 kpc
Radialgeschwindigkeit -46.0 ± 6.0 km/s
Expansionsgeschwindigkeit 39.0 (O-III) km/s
Z-Stern Bezeichnungen AG82 8, BD -12 134, CSI -12 -00445, PHL 829, PLX 152, TD1 31081, UBV 644
Z-Stern Magnitude U: 10.41, B: 11.60, V: 11.96
Z-Stern Spektraltyp WC OVI, O(C)
Entdecker HERSCHEL 1785

Auffindkarte

Der Totenkopfnebel befindet sich im Bauch des Wals. Verbinde die Sterne η Ceti — ι Ceti, halbiere die Strecke und setze den Telrad so unterhalb, dass der äusserste Ring auf der Linie zu liegen kommt. Die beste Beobachtungszeit ist September bis Dezember.

Auffindkarte Totenkopfnebel (NGC 246)
Totenkopfnebel (NGC 246) im Sternbild Cetus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

400 mm Öffnung: Im 21 mm Tele Vue Ethos Okular (85x) und mit O-III Filter erscheint NGC 246 als großer, runder, leicht länglicher Nebel. Im Nebel lassen sich zwei sehr schwache dunkle Stellen erkennen und der eine Rand ist etwas heller. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Glaubenberg, 6. 11. 2020 Bernd Nies

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Quellenangaben