Zwerggalaxie IC 1613
Geschichte
Im September 1906 entdeckte der deutsche Astronom Max Wolf die Zwerggalaxie IC 1613 auf einer Fotoplatte, welche mit dem 16-Zoll Bruce Reflektor am Koenigstuhl-Observatorium in Heidelberg aufgenommen wurde. William Baade wies 1935 erstmals nach, dass es sich um eine extragalaktische Galaxie handelt, und ein Jahr später nahm Hubble sie als Mitglied der Lokalen Gruppe auf. [277, 364]
Physikalische Eigenschaften
IC 1613 ist eine unregelmäßige Zwerggalaxie und ein Mitglied unserer Lokalen Gruppe von Galaxien, zu der auch unsere Milchstraße und die Magellanschen Wolken gehören. Die Entfernung wird auf 2.4 Millionen Lichtjahre geschätzt. Die Galaxie enthält etwa 100 Millionen Sterne, darunter mehrere Cepheiden-Variablen, die als Standardkalibratoren für kosmische Entfernungen dienen. Die Mehrheit ihrer Sterne entstand vor etwa 7 Milliarden (109) Jahren, und es scheint, dass derzeit keine Sternentstehung mehr stattfindet, im Gegensatz zu anderen sehr aktiven Zwerggalaxien wie den Großen und Kleinen Magellanschen Wolken.
Durch IC 1613 hindurch ist eine Ansammmlung von Hintergrundgalaxien sichtbar. In deren Zentrum befindet sich ein Paar riesiger elliptischer Galaxien, die mehrere hundert Mal weiter entfernt sind als IC 1613. [163] Der Vordergrundstern HD 6375 mit einer Helligkeit von 7.2 mag gehört zum spektralen Typ K4III und befindet sich in einer Entfernung von 130 Parsec. [145]
Bezeichnung | IC 1613 |
Typ | Gx (IBm) |
Rektaszension (J2000.0) | 01h 04m 47.5s |
Deklination (J2000.0) | +02° 07' 07" |
Durchmesser | 16.6 × 14.9 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 9.9 mag |
Visuelle Helligkeit | 9.2 mag |
Oberflächenhelligkeit | 15.0 mag·arcmin-2 |
Positionswinkel | 50° |
Rotverschiebung (z) | -0.000781 |
Metrische Entfernung | 0.740 Mpc |
Dreyer Beschreibung | F, eeL |
Identifikation, Anmerkungen | UGC 668; MCG 0-3-70; DDO 8; CGCG 384-68; IRAS 01025+0153 |
Auffindkarte
Die Zwerggalaxie IC 1613 befindet sich im Sternbild Cetus. Der Stern HD 6375 mit einer Helligkeit von 7.2 Magnituden hilft dabei, die schwache Galaxie zu finden, die direkt südlich davon liegt. Die beste Beobachtungszeit ist von September bis Dezember.