Messier 78 mit Nebelkomplex
Geschichte
Dieser Nebel und wurde erstmals im März 1780 von Pierre Méchain gesichtet und am 17. Dezember desselben Jahres von Charles Messier als Objekt Nummer 78 in seinem Katalog kometenähnlicher Himmelsobjekte aufgenommen. Er notierte dazu. «Ein Haufen Sterne mit viel Nebel». Der geringfügig lichtschwächere Teil NGC 2071 weiter nördlich entging ihm damals. Er wurde erst von Wilhelm Herschel am 1. Januar 1786 entdeckt. Admiral Smyth sah «zwei Sterne in einem sehr dünnen Nebel» und Lord Rosse glaubte darin eine Spiralstruktur zu erkennen. Damals glaubte man noch, Spiralnebel (Galaxien) befänden sich innerhalb unserer Galaxie. [4, 196]
Physikalische Eigenschaften
Wie man auf der Infrarot-Aufnahme in Abb. 3 schön erkennt, M 78 ist der hellste Teil eines von Dunkelwolken durchzogenen Nebels, deren hellste Bereiche die NGC Nummern 2064, 2067, 2068 und 2071 zugewiesen bekamen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Reflexionsnebel, also Wolken aus Staub, welche das Licht von Sternen reflektieren und kaum selber leuchten. Bei M 78 sind es die zwei B-Typ Sterne (HD 38563 A und B) welche den Staub anstrahlen. Aufgrund der Schwerkraft, hat sich die Wolke zu mehreren "Klumpen" angehäuft. Im Inneren bilden sich neue Sterne. Die ganze Wolke gehört zum Orion Molekularwolken-Komplex und befindet sich in rund 1350 Lichtjahren Entfernung. [196]
Weitere Deep-Sky Objekte, welche zum Orion Molekularwolken-Komplex gehören:
- Messier 42 (grosser Orionnebel)
- Messier 43 (NGC 1982, nördlicher Teil von Messier 42)
- NGC 1980 (offener Sternhaufen südlich von Messier 42)
- NGC 1981 (offener Sternhaufen nördlich von Messier 42)
- Pferdekopfnebel (Barnard 33 vor IC 434)
- NGC 2023: Knollenstern (Reflexionsnebel um 7.82 mag Stern HD 37903)
- NGC 2024: Flammenbaumnebel
- IC 435 (Reflexionsnebel um 8.3 mag Stern HD 38087)
- Barnard Loop (Sharpless 2-276)
- Hexenkopfnebel (IC 2118)
- uvm.
Name | RA | Dec | Typ | bMag | Dim | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NGC 2064 | 05 46 18.4 | +00 00 21 | RN | 1 × 1 | 0.500 | eF, vS, * 9·10 np 4' | GC 5355; LBN 1627; part of M 78 | |
NGC 2067 | 05 46 32.0 | +00 07 54 | RN | 8 × 3 | 0.500 | F, pL, M 78 s | GC 5356; DG 79; part of M 78 | |
NGC 2068 | 05 46 45.0 | +00 04 48 | RN | 8.0 | 8 × 6 | 0.500 | B, L, wisp, gmbN, 3 st inv, r | h 368; GC 1267; M 78; DG 80 |
NGC 2071 | 05 47 07.2 | +00 17 39 | RN | 8.0 | 7 × 5 | 0.500 | D * (10 & 14 m) with vF, L chev | WH IV 36; GC 1270; LBN 938 |
Auffindtipp
Genau auf dem Himmelsäquator positioniert sich der Reflexionsnebel M78. Er liegt leicht oberhalb des linken Gürtelsterns Alnitak (ζ Orionis) des Sternbildes Orion. Der Reflexionsnebel wird als hellster seiner Art angegeben. Wahrlich er ist relativ leicht zu finden und fällt mit seiner Helligkeit recht gut auf. [192] Das Sternbild ist in den Monaten September bis März am besten zu beobachten.
Visuelle Beobachtung
350 mm Öffnung: Die Form ist leicht u-förmig und gleicht einem Kometenkopf. Zwei im Nebel liegende, helle Sterne stören das Bild bzw. blenden für die Detailbetrachtung. Man nimmt aber vereinzelt dunkle, schwarze Stellen wahr. Der OIII-Filter war bei diesem Objekt keine Hilfe. Ohne Filter war der Reflexionsnebel M78 einfacher und besser zu betrachten. [192]