Messier 78 mit Nebelkomplex

Messier 78
Messier 78: Galaktischer Nebel in Orion; Schmidt-Netwton 250 mm f/4, Canon EOS 20Da; ISO 1600, RGB: 70.5 min; Obwalden; © 2018 Eduard von Bergen [29]
Messier 78
Messier 78: Reflexionsnebel M 78 (NGC 2068) mit Teil von Barnard's Loop (Sh 2-276) im Sternbild Orion; Takahashi TOA 150/1100 APO-Refraktor bei f/5.6 (TOA-645 Reducer); SBIG STL-11000M; Astro-Physics 1200GTO; 35 x 5 min Baader-RGB-Filter (1x1), -25 °C; Namibia, Tivoli Southern Sky Guest Farm, 1360 m ü. M.; © 2.-4. 9. 2016 Manuel Jung [45]
Messier 78
Messier 78: Galaktischer Nebel in Orion; TEC APO 140 ED Refraktor f=980 mm; SBIG STL1000M; L 39x10 min; R 10x5 min; G 21x5 min; B 12x5 min; Sternwarte Mirasteilas, Falera; © 25.-27. 11. 2011 Hansjörg Wälchli [46]
Messier 78
Messier 78: Galaktischer Nebel in Orion; 500 mm Cassegrain 5800 mm f/11.4; SBIG STL11K; 70+10+10+10 min LRGB; Berner Oberland; © 2005 Radek Chromik [32]

Geschichte

Dieser Nebel und wurde erstmals im März 1780 von Pierre Méchain gesichtet und am 17. Dezember desselben Jahres von Charles Messier als Objekt Nummer 78 in seinem Katalog kometenähnlicher Himmelsobjekte aufgenommen. Er notierte dazu. «Ein Haufen Sterne mit viel Nebel». Der geringfügig lichtschwächere Teil NGC 2071 weiter nördlich entging ihm damals. Er wurde erst von Wilhelm Herschel am 1. Januar 1786 entdeckt. Admiral Smyth sah «zwei Sterne in einem sehr dünnen Nebel» und Lord Rosse glaubte darin eine Spiralstruktur zu erkennen. Damals glaubte man noch, Spiralnebel (Galaxien) befänden sich innerhalb unserer Galaxie. [4, 196]

Physikalische Eigenschaften

Messier 78
Messier 78: Aufnahmen in sichtbarem Licht (links) und Infrarot (rechts). Ausschnitt aus SDSS9 Color und allWISE. [147]

Wie man auf der Infrarot-Aufnahme in Abb. 3 schön erkennt, M 78 ist der hellste Teil eines von Dunkelwolken durchzogenen Nebels, deren hellste Bereiche die NGC Nummern 2064, 2067, 2068 und 2071 zugewiesen bekamen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Reflexionsnebel, also Wolken aus Staub, welche das Licht von Sternen reflektieren und kaum selber leuchten. Bei M 78 sind es die zwei B-Typ Sterne (HD 38563 A und B) welche den Staub anstrahlen. Aufgrund der Schwerkraft, hat sich die Wolke zu mehreren "Klumpen" angehäuft. Im Inneren bilden sich neue Sterne. Die ganze Wolke gehört zum Orion Molekularwolken-Komplex und befindet sich in rund 1350 Lichtjahren Entfernung. [196]

Weitere Deep-Sky Objekte, welche zum Orion Molekularwolken-Komplex gehören:

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ bMag vMag B-V SB Dim PA z D(z) MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
NGC 2064 05 46 18.4 +00 00 21 RN 1 × 1 0.500 eF, vS, * 9·10 np 4' LBN 1627, part of M 78
NGC 2067 05 46 32.0 +00 07 54 RN 8 × 3 0.500 F, pL, M 78 s DG 79, part of M 78
NGC 2068 05 46 45.0 +00 04 48 RN 8.0 8 × 6 0.500 B, L, wisp, gmbN, 3 st inv, r M 78, DG 80
NGC 2071 05 47 07.2 +00 17 39 RN 8.0 7 × 5 0.500 D * (10 & 14 m) with vF, L chev LBN 938

Auffindtipp

Genau auf dem Himmelsäquator positioniert sich der Reflexionsnebel M78. Er liegt leicht oberhalb des linken Gürtelsterns Alnitak (ζ Orionis) des Sternbildes Orion. Der Reflexionsnebel wird als hellster seiner Art angegeben. Wahrlich er ist relativ leicht zu finden und fällt mit seiner Helligkeit recht gut auf. [192] Das Sternbild ist in den Monaten Oktober bis Februar am besten zu beobachten.

Auffindkarte Messier 78 mit Nebelkomplex
Messier 78 mit Nebelkomplex im Sternbild Orion. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

350 mm Öffnung: Die Form ist leicht u-förmig und gleicht einem Kometenkopf. Zwei im Nebel liegende, helle Sterne stören das Bild bzw. blenden für die Detailbetrachtung. Man nimmt aber vereinzelt dunkle, schwarze Stellen wahr. Der OIII-Filter war bei diesem Objekt keine Hilfe. Ohne Filter war der Reflexionsnebel M78 einfacher und besser zu betrachten. [192]

14" PWO-Dobson, F:4.6 / TV-Nagler 13mm, 123x, 0.67° und TV-Radian 8mm, 200x, 0.3°, Eduard von Bergen

Weitere Objekte in der Nähe (±15°)

Quellenangaben