Planetarischer Nebel NGC 2022
Geschichte
NGC 2022 wurde am 28. Dezember 1785 von Wilhelm Herschel mit seinem 18.7 Zoll Spiegelteleskop entdeckt und als IV 34 katalogisiert. Er schrieb dazu: «Beträchtlich hell, klein, fast rund, wie ein Stern mit grossem Durchmesser, mit 240x wie ein schlecht definierter planetarischer Nebel.» [464]
Physikalische Eigenschaften
Es handelt sich bei NGC 2022 um einen jungen Planetarischen Nebel mit zwei sichtbaren Schalen. Nach der Vorontsov-Velyaminov Klassifikation wird er als gleichmässige Scheibe mit Ring-Struktur (IV, II) beschrieben.
Sabbadin et al. (Astron. Astrophys., 136, 193, 1984) haben folgendes Modell für NGC 2022 abgeleitet: Der Hauptteil des Nebels ist ein abgeplatteter Sphäroid mit mittlerer Exzentrizität. Das Achsenverhältnis von Länge zu Breite beträgt 1.2. Der ganze Komplex wird von einer schwächeren, beinahe sphärischen Region umgeben, welche sich weniger schnell als die Zentralregion ausdehnt. Bei einer angenommenen Distanz des Planetarischen Nebels von 2100 pc ergibt sich ein Durchmesser von 0.65 Lichtjahren.
Bezeichnungen | PN G196.6-10.9: NGC 2022, PK 196-10.1, ARO 61, VV 23, VV' 34 |
Rektaszension (J2000.0) | 05h 42m 06s |
Deklination (J2000.0) | +09° 05' 18" |
Abmessungen | 19." (optisch) |
Entfernung | 1.8 kpc |
Radialgeschwindigkeit | +14.0 ± 2.0 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 26. (O-III) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 49, HD 37882, PLX 1306 |
Z-Stern Magnitude | B: 15.89 |
Entdecker | HERSCHEL 1785 |
Wie findet man das Teil?
Der Planetarische Nebel NGC 2022 liegt im Sternbild Orion zwischen Beteigeuze (α Orionis) und Meisse (λ Orionis). (ein Drittel der Strecke von λ Orionis zu Beteigeuze, knapp 2 Grad). Um den 3.4 mag hellen Meissa sind zahlreiche Sterne zu einem augenfälligen Muster angeordnet, dass von blossem Auge wie ein lockerer, offener Sternhaufen aussieht. Von diesem stösst man nach knapp 2 Grad oder rund einem Drittel der Distanz zwischen Meissa und Beteigeuze auf den kleinen Nebel. Die beste Beobachtungszeit ist September bis März.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: Der PN erscheint als fast kreisrundes Objekt. Bei 80 km/h Mistral waren weder Ring noch Zentralstern zu sehen. Die sehr geringe Ausdehnung von NGC 2022 verlangt hohe Vergrösserungen und deshalb einigermassen gutes Seeing.
250 mm Öffnung: Obwohl bei 50-fach nur knapp sichtbar, zeigt der Nebel bei hoher Vergrösserung eine ringförmige Scheibe mit ca. 25 Bogensekunden Durchmesser welche innen komplett schwarz erscheint.
300 mm Öffnung: Hier schaut der Nebel bereits weniger gleichmässig aus. Eine leichte Elongation ist bei Positionswinkel 15 Grad sichtbar, die Ausdehnung des Gebildes beträgt 25" x 20". An den beiden äusseren Ende des Ringes stehen helle Punkte wobei der südlichere aufälliger erscheint. Bei 450-facher Vergrösserung ist der Nebel deutlich ringförmig, zeigt aber immer noch keinen Zentralstern.