Geschichte

Am 11. April 1785 entdeckte Wilhelm Herschel insgesamt 72 Nebel mit seinem 18.7-Zoll Spiegelteleskop. Die meisten von ihnen klassifizierte er als schwache Nebel (Klasse II) und sehr schwache Nebel (Klasse II). Zu den entdeckten Nebeln gehörten: NGC 4864, 4874, 4889, 4908, 4911, 4921, 4923 und 4927. John Herschel bestätigte die Beobachtungen seines Vaters am 13. April 1831 und fügte vier weitere Nebel hinzu: NGC 4853, 4869, 4894 und 4898. ^{[364, 466]}

Heinrich d'Arrest führte von Mai 1863 bis April 1885 mehrere Beobachtungen mit dem 11-Zoll-Refraktor am Kopenhagener Observatorium durch, um die von den beiden Herschels entdeckten Nebel zu überprüfen. Die folgenden 17 Nebel wurden Dreyers «New General Catalogue» hinzugefügt: NGC 4848, 4850, 4851, 4854, 4858, 4860, 4865, 4867, 4871, 4872, 4873, 4881, 4886, 4895, 4906, 4907 und 4919. D'Arrest war der Erste, der die Ansammlung von Galaxien im Coma-Galaxienhaufen als einen Cluster erkannte und schrieb: «Die Nebel sind unglaublich zahlreich und dicht und haben trotz ihrer Schwäche eine Vielfalt, die man sich a priori nicht vorstellen kann. Manchmal hatte ich in den günstigsten Momenten den sehr klaren Eindruck, dass die Nebel, oft nur wenige Bogensekunden im Durchmesser, mit größeren, runden, länglichen, sternenförmigen oder kometenhaften Nebeln vermischt sind, wie Austern, die in einem Fass verpackt sind.» ^[364]

Im Mai 1885 beobachtete Guillaume Bigourdan diesen Galaxienhaufen mit dem 12,4-Zoll-Refraktor am Pariser Observatorium und entdeckte weitere Nebel: NGC 4875, 4876, 4883 und 4896 wurden im Jahre 1888 von Dreyer in seinem «New General Catalogue» hinzugefügt. Beobachtungen vom April 1891 erschienen später in Dreyers beiden «Index Catalogue»: IC 839, IC 4051, und IC 4045. ^{[313, 314, 315, 364]}

Unter Verwendung des 18-Zoll-Refraktors am Straßburger Observatorium entdeckte Hermann Kobold im April/Mai 1895 und 1896 viele weitere Nebel, welche 1910 von Dreyers zu seinem «Second Index Catalogue» hinzugefügt wurden: IC 3943, 3946, 3947, 3949, 3955, 3957, 3959, 3960, 3963, 3964, 3968, 3973, 3976, 3998, 4011, 4012, 4021, 4026, 4030, 4033, 4040, 4041, 4042, und 4044. ^{[315, 364]}

Physikalische Eigenschaften

NGC 4889 ist eine riesige elliptische Galaxie, etwa zweieinhalb Mal größer als die Milchstraße. Im Zentrum dieser scheinbar strukturlosen Galaxie liegt ein supermassives schwarzes Loch mit einer Masse, die 21 Milliarden Mal größer ist als die der Sonne. Der Ereignishorizont dieses schwarzen Lochs wird auf einen Durchmesser von etwa 130 Milliarden Kilometern geschätzt, etwa 15 Mal größer als der Durchmesser der Umlaufbahn des Neptun um die Sonne. Zum Vergleich: Das schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie wird auf das 4-Millionen-fache der Masse der Sonne geschätzt, mit einem Ereignishorizont, der nur ein Fünftel der Umlaufbahn des Merkur um die Sonne beträgt. Das schwarze Loch im Zentrum von NGC 4889 ist derzeit inaktiv. Es zieht keine Materie mehr an, und tatsächlich entstehen neue Sterne, die um es herum entlang ihrer Umlaufbahnen kreisen. ^[261]

Die beiden Galaxien NGC 4874 und NGC 4889 domieren das Schwerkraftzentrum des Coma Galaxienhaufens (Abell 1656, ACO 1656). Dieser befindet sich in etwa 300 Millionen Lichtjahren Entfernung und gemäss Simbad enthält er mehr als 3000 Galaxien. Die meisten davon sind elliptische. ^[145] In der folgenden Tabelle sind alle Galaxien mit NGC/IC-Nummern aufgeführt, wie sie in der 1°-Nahaufnahme der Suchkarte aufgeführt sind.