Galaxien Messier 105, NGC 3384 & NGC 3389
Geschichte
Pierre Méchain entdeckte die Galaxie M 105 am 24. März 1781, nur vier oder fünf Tage später als M 95 und M 96, die sich nur etwa 1° davon entfernt befinden. Aus unbekannten Gründen schaffte es diese Entdeckung nicht in den originalen Messier-Katalog, der in der «Connoissance des Temps» von 1784 erschien. Wilhelm Herschel stiess am 11. März 1784 unabhängig davon auf diese Galaxie, welche später von Dreyer als NGC 3379 in den «New General Catalogue» aufgenommen wurde. Da Méchains Entdeckung in den gleichen Zeitraum wie die Entdeckung der letzten Objekte des Messier-Katalogs lag, wurde sie 1947 von Helen Sawyer Hogg als M 105 zusammen mit M 106 und M 107 hinzugefügt. [217]
Physikalische Eigenschaften
M 105 ist eine elliptische Galaxie und Mitglied der rund 40 Millionen Lichtjahre entfernten Leo I Galaxiengruppe, welche M 95, M 96 und weitere schwächere Galaxien enthält. Wie die meisten elliptischen Galaxien erscheint M 105 ziemlich strukturlos und inaktiv, doch zeigten Beobachtungen mit dem Hubble Weltraumteleskop, dass in der totgeglaubten Galaxie entstehen immer noch neue Sterne entstehen. Messungen der Sternbewegungen im Zentrum enthüllten ein supermassives Schwarzes Loch von etwa 200 Millionen Sonnenmassen. Messungen der Rotverschiebung der letzten 20 Jahre ergeben eine heliozentrische Geschwindigkeit von 874 km/s bis 911 km/s und eine Entfernung von 8 Mpc bis 17 Mpc (26 bis 55 Millionen Lichtjahre). [145, 215]
Die Galaxie NGC 3384 wurde am 11. März 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt. Bei NED findet man einen morphologischen Typ nach de Vaucouleurs von SB0^-(s), was eine linsenförmige Galaxie im Übergang zu einer Balkenspirale ist. Gemäss Simbab liegen gemessene heliozentrische Geschwindigkeiten im Bereich von 563 km/s bis 735 km/s und Distanzen von 8 Mpc bis 11 Mpc (26 bis 35 Millionen Lichtjahre). Die Galaxie liegt somit näher als M 105. [145, 194, 196]
Mit einer Entfernung von 19 Mpc bis 21 Mpc (62 bis 69 Millionen Lichtjahre) befindet sich die Spiralgalaxie NGC 3389 etwas weiter entfernt als die anderen beiden. Sie ist vom morphologischen Typ SA(s)c und wurde ebenfalls am 11. März 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt. [145, 194, 196]
Name | RA | Dec | Typ | bMag | vMag | B-V | SB | Dim | PA | z | D(z) | MD | Dreyer Beschreibung | Identifikation, Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NGC 3379 | 10 47 49.5 | +12 34 52 | Gx (E1) | 10.2 | 9.3 | 0.9 | 12.8 | 5.3 × 4.8 | 71 | 0.003039 | 12.84 | 10.390 | vB, cL, R, psbM, r | WH I 17; h 757; GC 2203; M 105; UGC 5902; MCG 2-28-11; CGCG 66-18 |
NGC 3384 | 10 48 16.7 | +12 37 43 | Gx (E/SB0) | 10.9 | 9.9 | 1.0 | 12.7 | 5.4 × 2.7 | 53 | 0.002348 | 9.92 | 11.590 | vB, L, R, psmbM, 2nd of 3 | WH I 18; h 758; GC 2207; NGC 3371; UGC 5911; MCG 2-28-12; CGCG 66-21; PRC C-34 |
NGC 3389 | 10 48 28.0 | +12 31 59 | Gx (Sc) | 12.4 | 11.9 | 0.5 | 13.2 | 2.9 × 1.3 | 112 | 0.004364 | 18.43 | 21.290 | F, L, E pf, vglbM, 3rd of 3 | WH II 41; h 761; GC 2211; NGC 3373; UGC 5914; MCG 2-28-13; CGCG 66-22 |
Auffindkarte
Die drei Galaxien befinden sich im Sternbild Leo (Löwe) etwa in der Mitte zwischen den Sternen Chertan (θ Leonis) und Regulus (α Leonis), nur etwa 1° nordöstlich von M 95/96. In den Monaten November bis Mai liegt die beste Beobachtungszeit.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Alle drei Galaxien zeigen sich selbst bei höherer Vergrößerung (9 mm Nagler, 200x) nur als strukturlose Ovale, von denen M 105 und NGC 3384 einen hellen Kern aufweisen. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Hasliberg, SQM 21.2, 3. 2. 2024, Bernd Nies