Kugelsternhaufen Koposov 2

Koposov 2
Koposov 2: Kugelsternhaufen in Gemini; 500 mm Cassegrain f=3625mm / f7.2; SBIG STL11K; 210+3*50 min LRGB; Berner Oberland; © 2015 Radek Chromik [32]

Geschichte

Der sehr kleine und extrem lichtschwache Kugelsternhaufen Koposov 2 wurde zusammen mit einem weiteren Kugelsternhaufen (Koposov 1) im Jahre 2007 von Sergey E. Koposov et al. auf den Aufnahmen des «Sloan Digital Sky Survey Data Release 5» entdeckt. Die Entdeckung wurde dann mit lange belichteten Aufnahmen des 2.2 Meter Teleskops am Calar Alto Observatorium bestätigt. [374]

Physikalische Eigenschaften

Der Kugelsternhaufen befindet sich in etwa 33.3 kpc (109'000 Lichtjahre) Entfernung von uns und 26.3 kpc (85'800 Lichtjahre) vom galaktischen Zentrum im Halo der Milchstraße. Der Durchmesser des Haufens beträgt etwa 3 pc (knapp 10 Lichtjahre). Nahe dem Zentrum von Koposov 2 sehen wir durch ihn hindurch auf eine weit entfernte Hintergrundgalaxie.

Koposov 2
Koposov 2: Ausschnitt aus dem SDSS9 (links) und PanSTARRS (rechts) [147]

Üblicherweise gehören Kugelsternhaufen zu den ältesten Gebilden im Universum und bestehen aus sehr alten Sternen. Das Alter von Koposov 2 wird jedoch «nur» auf etwa 5 Milliarden Jahre geschätzt. Das Alter des Haufens und sein Metallgehalt entspricht etwa dem der Sagittarius Zwerggalaxie. Das und die geringe Konzentration legt die Vermutung nahe, dass es sich hier nicht um einen echten Kugelsternhaufen handelt, sondern um einen offenen Sternhaufen, welcher der Sagittarius Zwerggalaxie abhanden gekommen ist. Um das zu bestätigen sind weitere spektroskopische Untersuchungen notwendig, ob die Geschwindigkeit des Haufens zu jener der Sagittarius Zwerggalaxie passt. [375]

Weitere Infos bei CDS: Koposov 2

Auffindkarte

Der Kugelsternhaufen Koposov 2 befindet sich im Sternbild Gemini (Zwillinge). Die beste Beobachtungszeit ist Oktober bis April.

Auffindkarte Kugelsternhaufen Koposov 2
Kugelsternhaufen Koposov 2 im Sternbild Gemini. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben