Quallennebel (IC 443)
Objektbeschreibung
IC 443 wurde am 25. September 1892 vom deutschen Astronomen Max Wolf entdeckt. [196] Der Nebel erhielt aufgrund seines Aussehens den Spitznamen «Quallennebel» (Jellyfish Nebula), nicht zu verwechseln mit dem Medusanebel (Abell 21). Beide Objekte haben nicht nur einen ähnlichen Namen (Meduse ist der wissenschaftliche Name für Qualle), sondern ein ähnliches Aussehen. Im Gegensatz zu Abell 21 handelt es sich bei IC 443 um einen Supernova-Überrest und nicht einen planetarischen Nebel. Als Ursprungsort der Supernova wurde der Pulsarwind-Nebel mit dem Neutronenstern CXOU J061705.3+222127 identifiziert. In IC 443 wurde eine Jet-ähnliche Struktur entdeckt, welche vom Neutronenstern auszugehen scheint. Die Entfernung zu IC 443 beträgt etwa 1.9 kpc (6200 Lichtjahre) und das Alter wird auf etwa 30'000 Jahre geschätzt. [307, 359]
Bezeichnung | IC 443 |
Typ | SNR |
Rektaszension (J2000.0) | 06h 16m 36.0s |
Deklination (J2000.0) | +22° 31' 00" |
Durchmesser | 50 × 40 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 12.0 mag |
Metrische Entfernung | 1.500 kpc |
Dreyer Beschreibung | F, narrow, curved |
Identifikation, Anmerkungen | LBN 844; VMT 9; Sh2-248 |
Auffindkarte
Der galaktische Nebel IC 443 befindet sich beim Stern Propus (η Gem) im Sternbild Gemini (Zwillinge), welches von Oktober bis April am besten sichtbar ist.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Mit O-III-Filter und 21 mm Ethos Okular ist der hellste sichelförmige Teil dieses Nebels nur mit indirektem Sehen sichtbar. Er sieht ein bisschen wie der Medusa-Nebel (Abell 21) aus, ist aber viel schwächer. Ohne Filter und mit H-beta ist kein Nebel zu sehen. Größere Öffnung oder dunklerer Himmel notwendig. — Taurus T400 f/4.5 Dobsonian, Bernd Nies, Glaubenberg Langis, 28. February 2022