Sternbild Delphinus (Delfin)
Eigenschaften
Delphinus befindet sich nordöstlich vom hellen Stern Atair in Aquila. Es ist mit 189 Quadratgrad Fläche sehr klein, hat aber eine einprägsame Gestalt mit den Umrissen einer Raute und einem Schwänzchen am südlichen Ende. Zusammen mit den ebenfalls kleinen Nachbarsternbildern Vulpecula und Sagitta liegt Delphinus in einem sternenreichen Gebiet der Milchstraße, wo des öfteren Novae aufleuchten. Delphinus ist eines der wenigen Sternbilder, das in seiner heutigen Form immer noch seinem Namen gerecht wird. Es kulminiert jeweils etwa am 31. Juli um Mitternacht. [9, 15]
α Del | Sualocin, Scalovin, Svalocin, Nicolaus |
β Del | Rotanev, Rotanen, Venator |
ε Del | Deneb Dulfim, Deneb El Delphinus |
IAU Name | Delphinus |
IAU Genitiv | Delphini |
IAU Kürzel | Del |
Deutscher Name | Delfin |
Opposition | 29. Juli |
Saison (47° N) | April … November |
Rektaszension | 20h 14m 14s … 21h 09m 00s |
Deklination | +02° 24' 08" … +20° 56' 24" |
Fläche | 189 deg2 |
Nachbarn (N↻) | Vul, Sge, Aql, Aqr, Equ, Peg |
Deep-Sky Objektbeschreibungen
Kataloge
Mythologie und Geschichte
Das Sternbild war schon den Griechen des Altertums bekannt und verweist auf die tiefere Beziehung zwischen Menschen und diesen sehr intelligenten Meerestieren. Der Sage nach waren Delphine Boten des Meeresgottes Poseidon und haben unter anderem dessen Sohn Arion vor dem Ertrinken gerettet, als dieser auf einem Schiff von Seeräubern angegriffen wurde. [25]
Eine andere, schöne Geschichte zu Delphinus ist diese: Der römische Meeresgott Neptun, der auch mit dem griechischen Poseiden identifiziert wird, hatte sich in Amphitrite, eine der anmutigen Seenymphen, verliebt. Die Seenymphen waren nicht nur sehr schöne Wesen, sondern sie hatten auch die Fähigkeit, starke Winde die die See aufwühlten zu besänftigen. Amphitrite hatte anfangs jedoch kein Interesse an Neptun. Deshalb überzeugte der Meeresgott einen Delphin, um für ihn bei Amphitrite zu werben. Der Delphin war erfolgreich und konnte die Schönheit für Neptun gewinnen. Als Dankbarkeit für seinen Einsatz verwandelte Neptun den Delphin in ein Sternbild, das auch heute noch am nördlichen Firmament leuchtet.
Wesentlich jüngeren Datums sind die Namen der beiden hellsten Sterne, Sualocin und Rotanev. Diese Namen erschienen das erstmals im Palermo Catalogue von 1814. Jahre später erst realisierte man, dass diese Namen rückwärts gelesen den Namen Nicolaus Venator, die latinisierte Form von Niccolo Cacciatore, ergaben. Er war der Assistent des italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi am Palermo Observatorium des 19. Jahrhunderts. [7, 55]